Wien

Kiga-Skandal: Wiederkehr lädt zu Sondersitzung in Wien

Die Parteien im Rathaus werden über den Ermittlungsstand im Kindergarten-Skandal informiert. Die VP fordert die Suspendierung der MA10-Chefin.

Thomas Peterthalner
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Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos). 
Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos). 
Denise Auer

Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) berief am Dienstag eine Sondersitzung des zuständigen Gemeinderats-Ausschusses ein. Ziel sei es, die politischen Fraktionen dort über den derzeit Ermittlungsstand und das weitere Vorgehen in dem Verdachtsfall zu informieren. Eine unabhängige Untersuchung in dem Kindergarten in Wien-Penzing soll zügig vorgenommen werden. Hintergrund: Ein Pädagoge soll in der Einrichtung in Wien-Penzing Kinder missbraucht haben, vier Fälle wurden bisher angezeigt. Die Übergriffe sollen bereits vor über einem Jahr stattgefunden haben, wurden aber vom Kindergarten angeblich weder den Eltern noch der Stadt Wien gemeldet. Die Kindergarten-Leiterin ist mittlerweile suspendiert worden. 

"MA10-Chefin suspendieren"

ÖVP und FPÖ fordern das auch für die Leiterin der zuständigen MA10. Es gelte nun in der einberufenen Sondersitzung "die Hintergründe dieses unsäglichen Vertuschungsskandals sowie die behördliche als auch politische Verantwortung aufzuklären und am Ende auch wahrzunehmen", so VP-Klubchef Markus Wölbitsch. Sollte dies Wiederkehr nicht gelingen, stehe jedenfalls das Einbringen eines Misstrauensantrages gegen den politisch verantwortlichen Stadtrat im Raum, so die VP. 

"Gefahr in Verzug"

"Eltern müssen sich darauf verlassen können, im Falle eines Missbrauchsverdachts unverzüglich informiert zu werden. Bei Missbrauchsvorwürfen herrscht Gefahr in Verzug für das Kindeswohl. Dazu braucht es ganz klar eine Standardisierung der Elterninformation, nachdem die zuständigen Behörden hier offenbar willkürlich agieren. Das ist absolut inakzeptabel", so VP-Bildungssprecher Harald Zierfuß. Behördliche und politische Verantwortung in dem "Vertuschungsskandal der MA10" müsse aufgeklärt und wahrgenommen werden.

Für eine umfassende Aufklärung der Verantwortlichkeiten sei es auch unumgänglich, die Leitung der MA10 solange zu suspendieren, bis alle Unklarheiten aufgeklärt sind. Ein entsprechender Antrag der Wiener Volkspartei werde im Wiener Gemeinderat eingebracht.

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