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"Ich habe beim Dreh nie an Danger & Chantal gedacht"
Im Netflix-Film "Kidnapping Stella" spielen die beiden "Fack Ju Göhte"-Stars Max von der Groeben und Jella Haase. Wir haben mit Regisseur Thomas Sieben über den Film geplaudert.
Der erste deutsche Netflix-Film ist da! "Kidnapping Stella" erzählt die Geschichte von zwei Kriminellen, die eine junge Frau namens Stella entführen und in einer abgelegenen Wohnung festhalten. (Die ganze Review findet ihr HIER). In den Hauptrollen spielen Clemens Schick ("Casino Royale", "Collide") sowie Max von der Groeben und Jella Haase.
Im Interview mit "Heute" verrät Regisseur Thomas Sieben ("Staudamm"), warum er ausgerechnet zwei "Fack Ju Göhte"-Stars (Groeben spielte Danger, Haase spielte Chantal) für "Kidnapping Stella" ins Boot holte, inwiefern sich der Film vom Original aus dem Jahr 2008 unterscheidet und was die größte Herausforderung für ihn beim Dreh war.
"Heute": Der Film basiert ja auf einem Thriller aus 2008. Warum wolltest du gerade davon ein Remake machen?
Thomas Sieben: Ich mag das Original total gerne, ich kannte ihn auch vorher schon, bevor ich gefragt wurde. Zum anderen hat es mich als Regisseur interessiert, einen Genre-Film zu machen.
"Heute": Wie bist du bei der Umsetzung des Films herangegangen?
Sieben: Ich habe mich gefragt: Was ist, wenn man die Geschichte aus der Sicht des jungen Entführers Tom (Max von der Groeben) erzählt? Was ist, wenn man da emotional und subjektiv herangeht? Das Original hat eine andere Haltung, ist viel distanzierter. Ich wollte was ganz Nahes an der Figur erzählen.
"Heute": Warum hast du dich für den Schauspieler Max von der Groeben entschieden?
Sieben: Wir haben bei Tom eine Figur, die sehr gekränkt ist. So eine Kränkung hat nur eine Stärke, wenn man dem Leben gegenüber noch nicht zynisch ist oder noch eine gewisse Naivität besitzt. Da bräuchte ich jetzt niemanden, der zu verkopft oder zu intelligent an die Rolle herangeht. Da ist Max mit seinem Jungenhaften bisschen der junge Leonardo DiCaprio. Gleichzeitig ist er sehr körperlich, ein sportlicher Typ.
"Heute": Ist es Zufall, dass zwei Schauspieler von "Fack Ju Göhte" dabei sind?
Sieben: Die Entscheidung hat wenig mit "Fack ju Göhte" zu tun. Ich habe beim Drehen nie an Danger und Chantal gedacht. Mich hat etwas ganz anderes interessiert: Dass die Schauspieler sich kennen. Es war ein harter Dreh: Da wird ins Gesicht geschlagen, gefesselt und übergriffig gehandelt.
Wenn die Darsteller sich gegenseitig vertrauen, ist das ein großes Geschenk. Bei Max, Jella und Clemens konnte ich mir sicher sein, dass die sich gegenseitig verstehen und immer miteinander reden können.
"Heute": Wo wurde gedreht?
Sieben: Wir haben 26 oder 27 Tage, ca. 12-13 Stunden, im Wald in Brandenburg und Berlin gedreht. Es war sehr anstrengend, weil in jeder Szene geht es um Leben und Tod, Verrat und Vertrauen und Gewalt. Im Studio lief die Nebelmaschine die ganze Zeit, es war schlechte Luft, es war dunkel, die Sonne haben wir kaum gesehen, es war Winter.
+++Hier das Interview mit Max von der Groeben & Clemens Schick+++
"Heute": Was war die größte Herausforderung für dich?
Sieben: Die größte Herausforderung war die Tongestaltung. Die Musik und der Sound waren für den Film essentiell. Die Balance zwischen unterhalten, aber gleichzeitig den Zuschauer nicht zu bevormunden, zu finden, war nicht einfach. Weil es auch Genre spezifisch ist. Bei einer Komödie oder bei einem Drama gibt es sowas nicht.
"Heute": Deine nächsten Projekte?
Sieben: Meine Frau kriegt jetzt nochmal ein Kind. Das ist mein nächstes Projekt. Dann gibt es noch ein paar Drehbücher, an denen ich gerade arbeite. Aber dieses Jahr passiert nichts. Ansonsten heißt es: Den Netflix-Start genießen und Playstation spielen.
6 Facts über Max von der Groeben und Clemens Schick