Politik

Kickl ist neuer "Facebook-Kaiser" unter den Parteichefs 

Die sozialen Medien sind politische hart umkämpft, zumindest hier führt FPÖ-Chef Herbert Kickl das Match der Parteichefs an. 

Tobias Kurakin
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Zumindest auf Facebook ist Herbert Kickl jetzt ein "ganz Großer".
Zumindest auf Facebook ist Herbert Kickl jetzt ein "ganz Großer".
FLORIAN WIESER / APA / picturedesk.com

Die sozialen Netzwerke sind schon seit längerer Zeit ein wichtiger Bestandteil der Politik. Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hatte bereits im Wahlkampf 2008 auf den Kurznachrichtendienst Twitter gesetzt, um Anhänger zu mobilisieren. Acht Jahre später führten u.a. bewusste Algorithmen auf Facebook und Co. dazu, dass Donald Trump zu Obamas Nachfolger gewählt wurde und die Briten für den Brexit stimmten. 

240.000 Likes für Kickl  

Kurzum gelten die sozialen Netzwerke als wichtige politische Waffe, die richtig eingesetzt, Wählerinnen und Wähler gezielt beeinflussen können. Nicht umsonst freuen sich Politiker und Politikerinnen also über das eine oder andere "Gefällt mir" mehr auf ihrer Seite. 

Unter den Parteichefs der österreichischen Parlamentsparteien ist derzeit Herbert Kickl in Führung, wenn es um die Gunst der Facebook-Nutzer geht. Knapp 240.000 Followerinnen und Follower hat der FPÖ-Chef auf seiner Seite zu verzeichnen. Vor allem in den letzten Wochen ist die Zahl der neuen Anhänger Kickls rasant gewachsen. 

Noch vor einem Monat hatte Kickl nämlich laut den Angaben von Facebook 69.000 Likes weniger auf seiner Seite. Sein restriktiver Kurs gegen die Regierung und ihre beschlossenen Corona-Maßnahmen sorgen jedoch dafür, dass nicht nur das Facebook-Logo blau ist. 

Besonders beachtlich ist, dass Kickl den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz in den sozialen Medien deutlich abgehängt hat. Der Regierungschef des um zehnmal größeren Nachbarlandes Österreichs hat nämlich 64.000 Likes. Neben Scholz können auch Kickls Parteichef-Kollegen dem Blauen zumindest auf Social Media nicht das Wasser reichen. 

Pamela Rendi-Wagner mit knapp 110.300 Followerinnen Platz zwei, Neos-Chefin Beate Meinl-Resinger darf sich über rund 56.500 virtueller Unterstützer freuen. Abgeschlagen sind hingegen die Vertreter der Regierungsparteien. Bundeskanzler Karl Nehammer von der ÖVP hat nur knapp 48.000 Likes und der grüne Vizekanzler Werner Kogler gar nur 42.200.

Strache als einstiger Facebook-Chef

Kickls Siegeszug auf Facebook ist keine Seltenheit, immer wieder lukrieren rechte Politiker viele Anhängerinnen und Anhänger auf diese Art und Weise. Bereits Ex-FPÖ-Chef HC Strache hatte als Oppositionspolitiker mehr als 850.000 Likes. Nach Ibiza wurde ihm die Seite aber weggenommen. 

Ex-Bundeskanzler Kurz stellte bisher einen nationalen Rekord an Facebook-Anhängern unter Politikern auf. Der ehemalige Regierungschef hat rund 1.004.500 Followerinnen und Follower. Mittlerweile gehört die Facebook-Seite, die zur Zeit von Kurz politischer Karriere im Besitz der ÖVP war, dem Privatmann Kurz.  

Van der Bellen ist Österreichs Nummer eins

Kickl, der auf seiner Facebook-Seite gewohnt scharf gegen die Bundesregierung schießt, ist jedoch nicht der Spitzenreiter der österreichischen Politiker auf der Zuckerberg-Plattform, nicht mal unter den Freiheitlichen ist Kickl derzeit Nummer eins. So hat der dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer von der FPÖ 315.415 Likes. Die meisten davon stammen von der Zeit als Hofer 2016 dreimal versuchte Bundespräsident zu werden. Apropos Bundespräsident: der Sieger von 2016 Alexander Van der Bellen hat 337.569 "Gefällt mir" und somit Hofer sowie Kickl abermals geschlagen. Das Staatsoberhaupt ist damit auch unter Österreichs aktiven Politikern die Nummer eins auf Facebook. 

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com