Multimedia
KI ChatGPT schafft Master-Abschluss an Elite-Uni
Ein Professor an der Wharton Business School testet die Performance der KI in seinem Kurs zum Master of Business Administration. ChatGPT bestand.
ChatGPT ist derzeit die wohl bekannteste künstliche Intelligenz im Internet. Die KI liefert professionelle Texte, löst Aufgaben, hilft bei Problemen. Nun hat sie sogar ihren ersten Schritt zum Master-Abschluss gemacht. Der Chat-Bot hat in den letzten Wochen wohl fleißig gelernt, denn Anfang Dezember 2022 fiel dieser bei der Zürcher Gymnasiums-Prüfung noch, wie "20 Minuten" berichtet.
Nun sieht es bereits anders aus. Die neue Versuchs-Studie hat Professor Christian Terwiesch durchgeführt. Er unterrichtet an der Universität von Pennsylvania im Studiengang Master of Business Administration (MBA). Er wollte testen, ob ChatGPT anhand seines Kurses in Operations Management einen Abschluss erreichen könnte. Die Note war eine "B" oder "B-", was in Österreich etwa einer 2 oder 2- entspricht.
Terwiesch schrieb in seiner Studie: "Der Chat-Bot konnte Fähigkeiten automatisieren, die man normalerweise von hochqualifizierten Wissensarbeitern in den Berufen, die von MBA-Absolventen besetzt werden, kennt. Darunter Analytiker, Manager und Berater."
Die Erklärungen, die der Bot zu seinen Antworten lieferte, waren außerdem "exzellent". Zusätzlich war die KI imstande, unbefriedigende Antworten durch menschliche Hinweise anzupassen und zu korrigieren. Auch Zweitversuche waren laut Terwiesch erfolgreicher, als würde die KI dazulernen.
Künstliche Intelligenz nun verboten
Die University of Pennsylvania gehört mit der Wharton Business School zu einer der acht sogenannten "Ivy League"-Schulen. Diese werden in den USA grundsätzlich als Elite-Schulen wahrgenommen und bilden die zukünftige Business-Elite aus. Namhafte Absolventen sind unter anderem Elon Musk, Google-Chef Sundar Pichai und der ehemalige US-Präsident Donald Trump.
Die Nutzung von ChatGPT ging so weit, dass Institutionen weltweit bereits Schritte einleiten mussten, damit Schüler und Studenten nicht damit schummeln. In New York wurde ChatGPT an allen Unis und Schulen Anfang Jänner vom Institut für Bildung offiziell verboten.
Auch in der Schweiz wurden an den Luzerner Hochschulen Schritte unternommen: Im Frühling soll eine neue Anti-Plagiatssoftware eingeführt werden. Diese soll in der Lage sein, KI-generierte Texte zu erkennen. Ob die KI weiterhin ein Dorn im Auge der Ausbilder sein wird, ist noch nicht absehbar. Sie wird jedoch auf jeden Fall für Veränderung im Bildungswesen sorgen. In Österreich startet die Diskussion erst: Da SchülerInnen künftig ganz leicht ihre Aufsätze von ChatGPT schreiben lassen können, empfehlen Bildungsexperten, die Lehrinhalte zu überdenken.