Tod von 4-Jährigem erschüttert

Kerzen, Stofftiere – Gemeindebau trauert um toten Buben

Nach dem Tod eines 4-Jährigen in Favoriten trauern Nachbarn und Angehörige. Laut den Nachbarn wirkte die Mutter oft überfordert mit dem Kind.

Christoph Weichsler
Kerzen, Stofftiere – Gemeindebau trauert um toten Buben
Mit Kerzen und Stofftieren gedenken die Nachbarn des kleinen M.
Sabine Hertel (Fotomontage)

Der Schock über den gewaltsamen Tod des kleinen Buben (4) sitzt tief. Vor dem Gemeindebau in Favoriten, wo sich die sinnlose Bluttat am Sonntagmorgen zutrug, haben Nachbarn Kerzen, Stofftiere und Blumen niedergelegt. In stiller Trauer gedenken sie dem getöteten Buben. "Wir können es einfach nicht begreifen. So etwas hätte niemand erwartet", sagt eine Bewohnerin mit Tränen in den Augen.

Sonntag um 7.30 Uhr hatte der Vater den kleinen M. leblos in der gemeinsamen Wohnung gefunden. Auch seine Ehefrau (29) war verletzt – "Heute" berichtete. Laut ersten Erhebungen dürfte die Mutter, eine Kindergarten-Assistentin, ihr Kind mit einem Messer erstochen haben, bevor sie sich selbst verletzte. Die 29-Jährige wurde ins Spital gebracht, wo sie derzeit nicht vernehmungsfähig ist – "Heute" berichtete.

Mutter soll überfordert gewesen sein

Während die Ermittlungen der Kriminalpolizei laufen, kommen immer mehr Details ans Licht. Eine Nachbarin, die mit der Familie öfter Kontakt hatte, berichtet, dass die 29-jährige Mutter im Umgang mit ihrem Sohn angeblich oft "überfordert" wirkte. "Sie war oft mit ihm im Park und hat dort andere Mütter nach Tipps gefragt, wenn sie nicht weiterwusste", erzählt die Frau.

Bilder: Polizisten finden lebloses Kind in Favoritner Wohnung

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    Bedrückend: Bestatter tragen den toten Buben in einem Kindersarg aus dem Haus.
    Bedrückend: Bestatter tragen den toten Buben in einem Kindersarg aus dem Haus.
    Helmut Graf

    Doch es gab auch Momente, die sie angeblich nachdenklich machten. "Einmal im Sommer habe ich gesehen, wie der Bub ganz traurig aus dem Fenster geschaut hat. Er wollte unbedingt raus, das war ihm anzusehen. Aber die Mutter ging mit ihm nicht raus" Solche Szenen blieben ihr im Gedächtnis, auch wenn die Familie sonst einen netten Eindruck gemacht habe.

    Kerzen und Gebete für Buben

    Am Tatort selbst herrscht nun Stille. Die Menschen im Gemeindebau haben sich zusammengeschlossen, um für den kleinen Buben ein Zeichen der Anteilnahme zu setzen. Vor der Familien-Wohnung stehen inzwischen unzählige Kerzen, Blumen und Kuscheltiere. "Wir wollen ihm eine letzte Ehre erweisen", sagt Anrainerin Klaudia. Die Tragödie geht allen nahe.

    Der Vater des kleinen M., der den Notruf absetzte, steht unter Schock. Laut Nachbarn sei er in Tränen aufgelöst im Stiegenhaus zusammengebrochen. "Es ist einfach nur tragisch", fasst Klaudia die Situation zusammen.

    Mutmaßliche Täterin hat psychische Erkrankung

    Die Ermittlungen der Kriminalpolizei laufen auf Hochtouren, doch der vorläufige gerichtsmedizinische Befund brachte bereits erschütternde Details ans Licht: Der kleine Bub wurde durch Schnitte und Stiche tödlich verletzt. Die mutmaßliche Tatwaffe wurde von den Ermittlern sichergestellt.

    Laut Polizei könnte eine psychische Erkrankung der Mutter hinter dem grausamen Vorfall stecken. Die 29-Jährige, die sich selbst Verletzungen zugefügt hatte, befindet sich nach wie vor im Spital. Die Wunden sind zwar nicht lebensgefährlich, dennoch war bislang keine Einvernahme der Frau möglich. Für sie gilt die Unschuldsvermutung.

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      Sabine Hertel (Fotomontage)

      Auf den Punkt gebracht

      • Der Tod eines 4-jährigen Jungen in einem Wiener Gemeindebau hat die Nachbarschaft tief erschüttert, die nun mit Kerzen und Stofftieren trauert
      • Die Mutter des Kindes, die oft überfordert wirkte, steht unter dringendem Tatverdacht, während die genauen Hintergründe der Tat noch unklar sind
      CW
      Akt.