Österreich

Kellner arbeitete Vollzeit, bekam kaum bezahlt

Ein Gastro-Mitarbeiter wurde in einem Linzer Lokal 40 Stunden eingesetzt, bezahlt wurde er aber nur Teilzeit. Die AK erkämpfte fast 10.000 Euro.

Sandra Kartik
Ein Gastro-Mitarbeiter klagte erfolgreich seinen Arbeitgeber, der ihn ausnutzte.
Ein Gastro-Mitarbeiter klagte erfolgreich seinen Arbeitgeber, der ihn ausnutzte.
Getty Images (Symbol)

Es ist längst kein Geheimnis, dass Jobs in der Gastronomie heftig an Beliebtheit eingebüßt haben. Neben den unattraktiven Arbeitszeiten schreckt auch der oftmals zu geringe Lohn Arbeitssuchende ab. So wurde nun einem Oberösterreicher kräftig die Suppe versalzen. Er arbeitete acht Monate lang in einem Lokal in Linz als Kellner, in der Küche und als Zulieferer. Obwohl er Vollzeit tätig sein musste, wurde er nur für 20 Stunden angemeldet und abgegolten – später nur noch für 15 Stunden. 

AK erstritt knapp 10.000 Euro

Besonders sauer stieß dem Angestellten auf, dass er nicht mal das zu niedrige Gehalt voll ausbezahlt bekam. Er kündigte und wandte sich an die Arbeiterkammer Oberösterreich. Diese forderte beim Lokal alle offenen Ansprüche für ihren Mandanten ein. Da der Gastro-Betrieb nicht darauf reagierte, reichte die AK Klage ein. Das Arbeits- und Sozialgericht in Linz sprach dem Kläger daraufhin eine Nachzahlung von fast 10.000 Euro zu.

Doch auf die Summe wartete der Oberösterreicher Monate – Sein ehemaliger Arbeitgeber war inzwischen in die Insolvenz gerutscht. "Kein Wunder, dass immer weniger Beschäftigte in der Gastro-Branche arbeiten wollen, wenn die Arbeitgeber jeglichen Respekt vor ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vermissen lassen“, ärgert sich AK-Präsident Andreas Stangl.

In keiner anderen Branche würden so viele Jugendliche ihre Lehre abbrechen – fast jeder zweite Lehrling zur Restaurant-Fachfrau oder zum -Fachmann. "Anstatt zu jammern, dass sie kein Personal finden, sollen sich diese Betriebe ein Vorbild an den guten Arbeitgebern in der Branche nehmen, die es zweifelsohne gibt und die auch keine Personalprobleme haben", so Stangl weiter.

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