Aufreger im ORF
"Kellernazis" – das sagt IKG-Präsident Deutsch über FPÖ
IKG-Präsident Oskar Deutsch war am Sonntag in der ORF-Pressestunde zu Gast. Dabei kritisierte er die FPÖ scharf.
Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, sprach am Sonntag in der ORF-Pressestunde über den Nahost-Konflikt, die dramatischen Zeiten für das jüdische Leben in Österreich und antisemitische Angriffe.
"Ich glaube, der Krieg kann sehr schnell beendet werden"
In einem sehr emotionalen Interview erklärte Deutsch, dass es die Aufgabe der Regierung sei, ihre Bevölkerung zu schützen. "Ich glaube, der Krieg kann sehr schnell beendet werden. Ich fordere auf, dass man die Geiseln sofort frei lässt und dass sich die Hamas stellt."
Auch sprach er über Antisemitismus in Österreich. Angriffe auf israelische Fahnen haben zuletzt zugenommen. Nachdem in der Wiener Innenstadt vergangene Woche eine israelische Fahne vom Stadttempel in der Wiener Innenstadt heruntergerissen und per Video dokumentiert wurde, kam es auch in der Stadt Salzburg und in Linz zu ähnlichen Vorfällen. Auf dem Grazer Rathaus wurde unterdessen nach langer Diskussion zum Zeichen der Solidarität eine Israel-Fahne gehisst, "Heute" berichtete.
"Wir werden uns nicht einschüchtern lassen"
"Juden und Jüdinnen sind sehr besorgt, manche haben Angst, weil ein bisschen versucht wird, den Krieg nach Europa und in die ganze Welt zu bringen", so Deutsch und betonte aber zugleich: "Wir werden uns nicht einschüchtern lassen."
Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde fordert etwa, dass Demos, bei denen die Auslöschung Israels gefordert wird, untersagt werden. Er sei für das Demonstrationsrecht, aber wenn auf einer Kundgebung der Terror glorifiziert und das Ende des Staates Israels gefordert werde, "dann hat das auf den Straßen Österreichs nichts zu suchen", so Deutsch.
Ein weiteres Thema des Gesprächs war auch das Verhältnis zur FPÖ. Dazu äußerte sich der IKG-Präsident sehr kritisch: "Die FPÖ ist so wie sie immer gewesen ist. An der Spitze und in der 2. und 3. Linie sind Kellernazis. Nur weil sie einmal einen richtigen Schritt (5-Parteien-Beschluss Israel) gemacht hat, kann man ihnen nicht die Tür aufmachen."
"Mit solchen Leuten wollen wir wirklich nichts zu tun haben"
Er erinnerte daran, dass einige FPÖ-Mitglieder die Taliban in Afghanistan getroffen haben. "Mit solchen Leuten wollen wir wirklich nichts zu tun haben."