Russland und die USA nähern sich in den Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine etwas an. Am Dienstagnachmittag kam es zwischen Wladimir Putin und Donald Trump zu einem fast zweistündigen Telefonat. Neben Friedensbemühungen ging es dabei unter anderem auch um eine Normalisierung der russisch-amerikanischen Beziehungen, wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bereits im Vorfeld ankündigte.
Laut Medienberichten soll Putin den US-Präsidenten offenbar bewusst warten haben lassen. Ein Video zeigt den russischen Präsidenten an einer Konferenz, als der Anruf eigentlich schon hätte laufen sollen. Darauf angesprochen winkte Putin nur ab.
"Der Anruf verläuft gut", kündigte der stellvertretende Stabschef des Weißen Hauses, Dan Scavino, schließlich an. Kurz nach 17:30 Uhr soll das Gespräch beendet worden sein, wie der Kreml bestätigte. "Unter der Führung von Trump und Putin ist die Welt heute ein sehr viel sicherer Ort geworden", erklärte der russische Sondergesandte Kirill Dmitrijew kurz darauf. Weitere Einzelheiten zu dem Gespräch wurden zunächst nicht öffentlich.
Kurz nach 18:30 Uhr wendete sich eine Sprecherin des Weißen Hauses schließlich doch an die Öffentlichkeit. Auf eine vollständige Waffenruhe konnten sich die beiden Staatschefs in ihrem Telefonat nicht einigen.
"Die Staatschefs einigten sich darauf, dass die ersten Schritte in Richtung Frieden mit einem Waffenstillstand für Energie- und Infrastrukturziele sowie mit technischen Verhandlungen zur Umsetzung eines maritimen Waffenstillstands im Schwarzen Meer beginnen werden", heißt es in einer Stellungnahme aus Washington. Vorerst soll die Vereinbarung 30 Tage lang gelten.
Wie die russische Nachrichtenagentur "TASS" berichtet, soll Putin seinem Militär direkt nach dem Telefonat die Anweisung gegeben haben, auf Angriffe gegen die Energieinfrastruktur zu verzichten. Auch Russland profitiert von dem Deal. Die Ukraine hatte zuletzt mehrere Angriffe auf russische Öl-Anlagen durchgeführt.
Der russische Präsident hingegen forderte von seinem US-Kollegen, dass die militärische oder geheimdienstliche Unterstützung der Ukraine einzustellen. Dann würden die Feindseligkeiten beendet, teilte der Kreml mit.
Zudem kündigte Putin an, "als Zeichen des guten Willens" 23 schwer verwundete Ukrainer an Kiew zu übergeben. Außerdem soll am Mittwoch ein Gefangenenaustausch stattfinden.
Wie die "Bild" berichtet, soll der Kreml-Chef auch einen besonders bizarren Vorschlag zur Stärkung der russisch-amerikanischen Beziehungen eingebracht haben. Künftig sollen Eishockeyspiele zwischen Mannschaften beider Länder organisiert werden. Trump soll dem Vorstoß zugestimmt haben.