ÖFB kürzt Team-Legenden ihre Fußball-Tickets

Spätestens mit dem 3:1-Erfolg des ÖFB-Teams in Schweden ist die EM-Endrunde 2024 in Deutschland in Griffweite. Nur noch ein Sieg fehlt in den drei verbleibenden Partien. Es geht gegen Gruppenfavorit Belgien, sowie die Außenseiter Estland und Aserbaidschan.

Die Elf von Teamchef Ralf Rangnick begeistert die Fans. 92.500 Zuschauer saßen bei den vier ÖFB-Heimspielen im Jahr 2023 auf den Rängen. Der Hit gegen Schweden im Wiener Ernst-Happel-Stadion war mit 46.500 Fans ausverkauft. Allerdings fehlten zwei rot-weiß-rote Fußball-Legenden im Stadion: Toni Polster und Herbert Prohaska, der eigentlich frei hatte, weil die Partie auf Servus TV übertragen wurde, der ORF-Analytiker deshalb nicht im Einsatz war.

"Ich gehe ja schon zweieinhalb Jahre nicht mehr ins Stadion, weil wir keine zwei Karten mehr bekommen", erzählte Österreichs Rekord-Torschütze Polster im Podcast "Von Spiel zu Spiel". Heimische Fußball-Legenden erhielten jahrelang stets zwei Tickets, wenn sie die Marke von 50 Länderspielen für den ÖFB überschritten haben. Nun erhalten die rot-weiß-roten Fußball-Legenden aber nur noch ein Ticket.

"Meine Birgit möchte immer mitgehen. Ich sage: 'Ich kaufe dir eine Karte', aber sie sagt: 'Das kommt überhaupt nicht infrage. Du bist Torjäger Nummer eins in Österreich. Wenn du keine zwei Karten kriegst, dann bleiben wir zu Hause'", so Polster weiter.

Ähnlich ist die Situation auch bei Prohaska, der meist als ORF-Analytiker ohnehin arbeiten musste, durch die Aufteilung der TV-Rechte mit Servus TV nun aber auch Zeit hätte, ins Stadion zu gehen. "Ich habe auch immer zwei Karten bekommen. Dann hat man mir gesagt, dass das nicht mehr geht. Ich kriege nur noch eine. Ich habe dann gesagt: Machen wir einen Kompromiss: Ich kriege eine Parkkarte und ihr könnt euch die eine Karte auch behalten. Ich könnte meine Karte wem geben, aber allein will keiner ins Stadion gehen."

Florian Klein, der den Podcast moderierte, enthüllte, dass er gar keine Tickets erhält, weil er nur 45 Länderspiele für den ÖFB bestritten hat, fünf Einsätze zur magischen Marke fehlen.

Polster glaubt zu wissen, warum der heimische Fußballverband die Ticket-Reduktion für Österreichs vieldekorierte Fußball-Legenden durchsetzte. "Es ist dem alten Stadion geschuldet. Der ÖFB würde uns eine zweite Karte geben, wenn ein neues Stadion dastehen würde. Aber da leben wir nicht mehr", so der 59-Jährige, der abschließend jedoch festhielt: "Unterm Strich ist es ein Witz. Wir sind so verdiente Nationalspieler."