Wien

"Keine Restl für Lehrer" – Schul-Essen landet im Müll 

An den Wiener Ganztagsschulen sollen Lehrkräfte übriggebliebene Mahlzeiten nicht essen dürfen. Die Lebensmittel werden lieber in den Müll geworfen.

Newsdesk Heute
Die Stadt Wien übernimmt die Kosten für das Mittagessen an ganztägig geführten Pflichtschulen. (Symbolbild)
Die Stadt Wien übernimmt die Kosten für das Mittagessen an ganztägig geführten Pflichtschulen. (Symbolbild)
viennaslide / picturedesk.com

Der "Falter" berichtet am Freitag in seinem Newsletter von einer kuriosen Anweisung der MA 56 (Wiener Schulen). So dürfen Lehrkräfte übriggebliebene Mahlzeiten in den Bildungseinrichtungen nicht essen. Diese werden lieber in den Müll geworfen. Eine Lehrerin hat sich deshalb bei der Wochenzeitung mittels Leserbrief beschwert, wo sie auch die Aussendung der MA 56 mitschickte.

Die Behörde rief Mitte September allen Lehrern von öffentlichen Ganztagsschulen die "Regelung Restessen" in Erinnerung. Diese sieht vor, dass das kostenlose Mittagessen nur den Schülerinnen und Schüler vorbehalten ist – und zwar auch dann, wenn es übrig bleibt. 

Lehrer müssen 2,40 für "Restessen" bezahlen

Dabei hatte das Schuljahr in Wien mit einer guten Nachricht begonnen. Denn die Stadt Wien übernimmt die Kosten für das Mittagessen an ganztägig geführten offenen Pflichtschulen, "Heute" berichtete. Rund 24.000 Schülerinnen und Schüler profitieren davon.

Zwei Wochen nach Schulbeginn informierte die MA 56 dann alle Lehrkräfte darüber, dass das Essen ausschließlich für Schülerinnen und Schüler gedacht sei. "Beschäftigte der Schule dürfen daher Restessen (Mittagsverpflegung) nicht konsumieren", heißt es. Auch eine Weitergabe an wohltätige Vereine sei aus hygienischen Gründen nicht erlaubt.

Lehrkräfte dürfen laut dem "Falter"-Artikel die "Restln" nur dann verspeisen, wenn sie einen "Unkostenbeitrag von 2,40 Euro pro Person" und Portion bezahlen. Diese Konsumation muss auch der Behörde gemeldet werden.

"Unmengen an Essen weggeworfen"

"Ich ärgere mich seit Tagen", schreibt eine Lehrerin. Auch viele ihrer Kolleginnen und Kollegen seien empört. In Schulen werde "eine Unmenge an Essen weggeworfen".

Bevor die MA 56 die Kosten für das Mittagessen übernahm, wurden individuelle Regelungen von Schulleitung, Eltern und Lehrpersonal getroffen, was sie mit dem übriggebliebenen Essen gemacht wurde, so die Lehrerin.

Denn nicht konsumierte Mahlzeiten zu verspeisen, sei auch bisher nicht offiziell erlaubt gewesen. "Aber bevor alles weggeschmissen wird, haben wir es im Kühlschrank aufbewahrt. Und am Nachmittag durften sich nicht nur die Lehrer dort bedienen, sondern auch die Schüler, wenn sie noch Hunger hatten", erzählt die Pädagogin.

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