Beachvolleyball-Statement
"Keine Mädels, denen man auf den Hintern schaut"
Die Französinnen Lezana Placette und Alexia Richard setzten zum Auftakt des Beachvolleyball-Turniers bei Olympia in Paris ein deutliches Zeichen.
Die beiden Französinnen hatten in ihrem Olympia-Auftaktspiel vor dem Pariser Eiffelturm die Blicke auf ihrer Seite. 12.000 Fans bejubelten ihren 2:0-Erfolg gegen das deutsche Duo Laura Ludwig/Louisa Lippmann. Die Lokalmatadorinnen überraschten dabei aber mit ihrer Kleidungswahl.
Denn Placette und Richard trugen nicht – wie sonst üblich – Bikini-Hosen, sondern Shorts. Das französische Doppel setzte damit in einer seit Jahren laufenden Diskussion über die strenge Kleiderordnung beim Beachvolleyball ein Zeichen.
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"Ich glaube, hier ist zu großen Teilen neues Publikum, weil wir zum ersten Mal in Frankreich vor so vielen Menschen auf den Tribünen spielen. Deshalb war es uns auch wichtig, ihnen zu zeigen, was Beachvolleyball eigentlich ist und was für uns Beachvolleyball bedeutet", erklärte Placette gegenüber "Sport1". Es gehe darum, auch den Fans im Stadion klarzumachen: "Das sind nicht einfach zwei Frauen im Bikini, zu deren Spielen man kommt und denen man dann auf den Hintern schaut", betonte Placette.
Die 26-jährige Französin ergänzte dann: "Wir wünschen uns, dass Frauen im Beachvolleyball die Wahl haben: Manchmal wollen wir im Bikini spielen, manchmal in Shorts, manchmal in Leggins – und manchmal wollen wir nicht beide im gleichen Outfit spielen." Die Fans auf den Rängen sollen sich denken: "Das sind zwei hübsche Mädels", meinte Richard, ehe Placette ergänzte: "Ja, zwei hübsche Mädels, aber sie können auch Shorts tragen und gute Leistungen auf dem Platz bringen."
Den Stein ins Rollen brachte Norwegens Frauen-Beachhandballerinnen im Jahr 2021, als sie bei der EM aus Protest gegen die strengen Kleidervorschriften in Radlerhosen spielten und dafür eine Strafe von 150 Euro pro Spielerin kassierten. "Das Thema ist aufgekommen, wir waren die Ersten, die nachgezogen sind", betonte Placette.