Wirtschaft

Keine Kauflaune – Zalando entlässt hunderte Mitarbeiter

Nach Amazon muss ein weiterer Online-Riese Personal abbauen: Der deutsche Kleidungshändler Zalando streicht Hunderte Jobs.

Jochen Dobnik
Da ist sicherlich vielen zum Schreien: Der deutsche Online-Kleidungshändler Zalando entlässt hunderte Mitarbeiter.
Da ist sicherlich vielen zum Schreien: Der deutsche Online-Kleidungshändler Zalando entlässt hunderte Mitarbeiter.
Jens Kalaene / dpa / picturedesk.com

Nach erfolgreichen Pandemiejahren und Rekord-Umsätzen kämpft der Bekleidungshändler zunehmend mit der geringen Kauflaune seiner Kunden. Aufgrund der Inflation und der damit verbundenen Kostenexplosion wurde Kleidung bestellen plötzlich zweitrangig. Die Zalando-Chefs haben daher am Dienstag in einem Brief an die Mitarbeiter angekündigt, einige hundert Stellen zu streichen. 

"An diesem Programm werden viele Bereiche von Zalando beteiligt sein, auch auf der Ebene der Führungskräfte", schreiben Robert Gentz und David Schneider. Der Stellenabbau sei ein "harter, aber notwendiger Schritt", um sich bestmöglich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Wie viele der insgesamt 17.000 Arbeitsplätze genau betroffen sind, ist noch ungewiss. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern hätten gerade erst begonnen.

"In den letzten Jahren haben sich einige Teile unseres Unternehmens zu sehr vergrößert, und wir haben ein gewisses Maß an Komplexität in unsere Organisation eingebracht, was unsere Fähigkeit, schnell zu handeln, beeinträchtigt", heißt es weiter in dem Brief. Die Geschäftsführung erkenne an, dass das Unternehmen noch nicht da sei, "wo wir sein müssen – und deswegen müssen wie noch entschlossener handeln". Die Geschäftszahlen für das gesamte Jahr 2022 sollen am 7. März vorgestellt werden. 

Auch Amazon kämpft mit dem ersten größten Personalabbau der Geschichte des 1994 gegründeten US-Konzerns – "Heute" hat berichtet. Betroffen sind 18.000 Stellen in den USA, in Kanada und in Costa Rica. Im November 2022 war noch von lediglich 10.000 Jobs die Rede gewesen. Grund sei ein "ungewöhnliches und unsicheres makroökonomisches Umfeld".

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