Sport

Keine Frauen beim ÖSV? "Das ist ein harter Job"

Heute Redaktion
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Im Skiverband haben Männer das Sagen. "Wir müssen Geld investieren, um zu gewinnen", sagt Präsident Schröcksnadel. Gezielt Frauen fördern will er nicht.

Im Zuge der Missbrauchsvorwürfe, die die ehemalige Ski-Rennläuferin Nicola Werdenigg erhebt, wird eines deutlich: Frauen muss man im Skiverband als Funktionäre oder Trainer mit der Lupe suchen – sie sind kaum vorhanden.

"ZIB2"-Moderator Armin Wolf konfrontierte ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel mit dieser Tatsache. "Ja, das ist ein Riesenproblem", so die Antwort des 76-Jährigen. "Aber es gibt keine Frauen." Laut dem Tiroler melden sich jetzt zwar immer mehr Frauen für die Ausbildung, aber "bisher fast nie."

"Müssen Geld investieren, um zu gewinnen"

Eines darf laut Schröcksnadel dabei nicht vergessen werden: "Der Trainerjob ist ein sehr harter Job. Da muss man Stangen tragen mit 40 Kilogramm. Ich sage ja nicht, dass das einer Frau nicht zuzutrauen ist. Aber das ist ein harter Job, den nicht jeder machen will."

Programmen zur Förderung von Frauen steht er skeptisch gegenüber. "Naja, bitte wir sind ein Sportverband. Wir müssen das Geld schon da investieren, wo wir es brauchen, um zu gewinnen. Wir können das nicht zu Lasten des Sports machen, das muss von unten herauf wachsen.Wir können nicht sagen, wir nehmen die Frauen – wir haben sie ja nicht."

ÖSV-Sportchef Hans Pum äußerte sich in der "PULS4"-Sendung "Pro und Contra" zu den fehlenden Frauen auf den Funktionärs- oder Trainerposten seines Verbandes. "Wir haben jetzt immerhin schon 36 Prozent Damen in der Ausbildung dabei", erklärte der Oberösterreicher. "Aber im Spitzenbereich ist es für Frauen sehr schwierig. Wir sind ja 150 bis 200 Tage im Jahr unterwegs, dass lässt sich mit einer Familie überhaupt nicht mehr vereinbaren. Uns wäre es recht, wenn wir viele Damen dabei hätten."

(red.)