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Keine EU-Zulassung von AstraZeneca-Impfstoff für Ältere

Die deutsche Regierung geht davon aus, dass der AstraZeneca-Impfstoff von der Arzneimittelbehörde EMA nur eine Zulassung für unter 65-Jährige erhält.

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Corona Impfung AstraZeneca
Corona Impfung AstraZeneca
FrankHoemann / picturedesk.com

Der Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers AstraZeneca soll innerhalb der Europäischen Union nur noch eine Zulassung für unter 65-Jährige von der Arzneimittelbehörde EMA bekommen. Das berichtet die "Bild" in der Nacht auf Dienstag und will das aus Gesprächen zwischen der deutschen Regierung und den Bundesländern erfahren haben.

Bedeutet im Klartext: Senioren dürften mit dem AstraZeneca-Vakzin nicht geimpft werden. Der Grund für die Nicht-Zulassung des Impfstoffes für Personen ab 65 Jahren soll die niedrige Wirksamkeit sein, heißt es weiter. Die deutsche Regierung rechnet demnach mit einer Wirksamkeit bei Menschen über 65 Jahren von unter zehn Prozent, so die "Bild". Im November hieß es noch, dass der Wirkstoff besonders gut bei älteren Personen anschlagen würde.

Hersteller geht von guter Wirksamkeit aus

Auf Anfrage der "Bild"-Zeitung habe AstraZeneca erklärt, dass die ersten veröffentlichen Daten über die Wirkung des Impfstoffes tatsächlich "auf einer Auswertung von Teilnehmenden im Alter von 18 bis 55 Jahren" beruht hätten. Dennoch erwarte der Hersteller, dass der Impfstoff "in allen Altersgruppen ähnlich" wirksam sei.

Zulassung wird für Freitag erwartet

Eine Zulassung des Impfstoffes durch die EMA wird für kommenden Freitag erwartet. Das AstraZeneca-Vakzin benötigt keine derart komplexe Kühl- und Transportbedingung wie etwa der Impfstoff vom Hersteller Biontech/Pfizer. Österreich hat einen Vertrag mit AstraZeneca über die Lieferung von Impfdosen abgeschlossen.

Im Februar sollten 650.000 Impfdosen von AstraZeneca nach Österreich gelangen, hieß es. AstraZeneca hatte jedoch kürzlich angekündigt, weniger Dosen als geplant an die EU liefern zu können. Grund seien Probleme in einer Produktionsstätte. Österreich soll deswegen im Februar nur 343.547 Dosen bekommen.

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