So wehrte sie sich erfolgreich

Keine Beweise – doch Frau sollte 180 Euro zahlen

Zigaretten und Süßigkeiten einzukaufen, wäre einer Wienerin beinahe teuer zu stehen gekommen. Ihr wurde eine Klage angedroht, doch sie wehrte sich.

Robert Cajic
Keine Beweise – doch Frau sollte 180 Euro zahlen
Tamara kaufte Ende September hier ein und bekam eine Klageandrohung ins Haus.
Leserreporter

Im September 2023 fuhr "Heute"-Leserin Tamara in die Gadnergasse in den 11. Wiener Bezirk, um bei einem Zigaretten-Automaten sowie einer Tankstelle einzukaufen. Wochen darauf bekam sie unerfreuliche Post: Sie sollte wegen einer vermeintlichen Besitzstörung 180 Euro zahlen. Die Autofahrerin wehrte sich gegen die horrende Geldforderung – und bekam Recht.

Frau verlangte Beweise, dann wurde Forderung eingestellt

Im Gespräch mit "Heute" erklärte Tamara, was an besagtem Tag in Wien-Simmering geschah: "In der Gadnergasse ist ein Zigarettenautomat aufgestellt, den man nur über den Parkplatz erreichen kann. Ich stellte das Auto vor diesem ab, kaufte zwei Packerl Snus und fuhr danach in die Tankstelle, um Süßigkeiten zu kaufen. Ich habe keinerlei unrechtmäßige Handlungen begangen."

Wutentbrannt wandte sich die Wienerin an die zuständige Parkfirma "T1". Diese ortete einen klaren Verstoß der Lenkerin. "Das Areal gehört nicht zu Tankstelle – somit war das Abstellen widerrechtlich, als Sie sich zur Tankstelle begaben", so die Antwort von "T1" an Tamara.

Dass die Pkw-Lenkerin sowohl beim Zigaretten-Automaten, als auch bei der Tankstelle eingekauft hatte, fiel "T1" nicht auf. "Kulanterweise" bot man Tamara eine Zahlung von 120 Euro an, doch sie wollte Beweise für ihre angebliche Besitzstörung. Dazu kam es aber nie.

Zwischen 20.32 und 20.37 Uhr kaufte Tamara beim Automaten und der Tankstelle ein. Trotzdem wurde ihr mit einer Besitzstörungsklage gedroht.
Zwischen 20.32 und 20.37 Uhr kaufte Tamara beim Automaten und der Tankstelle ein. Trotzdem wurde ihr mit einer Besitzstörungsklage gedroht.
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Tamara will Beweise – Strafe plötzlich zurückgezogen

Nach mehreren E-Mails, unzähligen Erklärversuchen und mehreren Wochen Wartezeit kam die Kehrtwende: Die Parkfirma zog die Strafe komplett zurück. Der Grund: "Zwischenzeitlich hatten wir festgestellt, dass die Fotos – aus technischen Gründen – nicht mehr vorhanden waren, und haben die Abmahnung storniert." Die Aufnahmen sollen "irrtümlicherweise von einem Mitarbeiter gelöscht" worden sein.

Im "Heute"-Talk zeigt sich die Autofahrerin schockiert über die Vorwürfe, die ihr gegenüber getätigt wurden. Sie fordert vermeintliche "Besitzstörer" dazu auf, sich nicht alles gefallen zu lassen:

Ich finde das Vorgehen der 'T1' einfach nur skrupellos. Es ist wichtig, sich gegen solche Vorwürfe zu wehren – vor allem, wenn man keine Schuld trägt. Man sollte sich nicht einschüchtern lassen und für seine Rechte kämpfen.
Tamara
Wehrte sich erfolgreich gegen drohende Besitzstörungsklage

Tamara wütend: "Es gab nie berechtigtes Interesse!"

Wie die Parkraumüberwachung in einem Schreiben an die Wienerin mitteilte, würden Fotos dazu verarbeitet werden, um Auskunft über den Fahrzeughalter erhalten zu können. In diesem Fall kam die Daten zu dem Fahrzeughalter von der LPD Wien.

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Wie es möglich sein konnte, dass die Parkfirma eine angebliche Besitzstörung ohne jegliche Beweise melden konnte und auch noch die Daten des Autobesitzers erhielt, ist der Wienerin ein Rätsel. Für Tamara steht jedoch fest: "Es wird immer darauf hingewiesen, dass eine Auskunft bei der Zulassungsbehörde bei berechtigtem rechtlichen Interesse erfolgt. Es gab aber nie ein berechtigtes Interesse!"

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    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Wienerin sollte 180 Euro zahlen, weil sie angeblich widerrechtlich geparkt hatte, um Zigaretten und Süßigkeiten zu kaufen
    • Nachdem sie erfolgreich gegen die Forderung vorging und Beweise verlangte, wurde die Strafe zurückgezogen, da die Fotos aus technischen Gründen gelöscht worden waren
    • Die Frau kritisiert die Parkfirma und fordert andere auf, sich gegen ungerechtfertigte Forderungen zu wehren
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