Mit den Worten "Keine Angst, nur Geld" und einer CO₂-Pistole in der Hand überfiel der 43-Jährige am 27. August 2024 eine Bankfiliale im Stubaital. Damals soll er rund 18.000 Euro erbeutet haben.
In der Verhandlung am Donnerstag schilderte der Staatsanwalt den Tatablauf. Nach dem Überfall sei der Angeklagte in ein nahegelegenes Waldstück geflüchtet und habe dort seine Kleidung gewechselt. In der Zwischenzeit wurde von der Polizei eine Alarmfahndung ausgelöst. Im Zuge dieser wurde der 43-Jährige auch von einer Streife kontrolliert und fotografiert. Die Beamten hätten aber keinen Verdacht geschöpft, so der Staatsanwalt.
Bei einem Abgleich der Fotos mit den Aufnahmen der Überwachungskameras wurde der Slowake schließlich anhand seiner Schuhe als Täter identifiziert. Zwölf Stunden nach dem Überfall erfolgte die Festnahme. Gestanden habe er die Tat erst, als ihm die Polizisten seine Kleidung vorlegten. "Jetzt brauche ich eine Zigarette", soll der Mann damals gesagt haben.
Vor Gericht präsentierte sich der Täter reumütig. Unter Tränen entschuldigte er sich für den Überfall. Er gab an, aus Geldnot gehandelt zu haben. Weiterhin ungeklärt ist der Verbleib der Beute. Der 43-Jährige gab an, das Geld in einer Baumrinde im Wald versteckt zu haben. Warum die Beamten vor Ort nichts finden konnten, könne sich der Slowake auch nicht erklären.
Schließlich verurteilte ihn das Schöffengericht zu sechs Jahren unbedingter Haft. Das Urteil ist bereits rechtskräftig. Auch eine Vorstrafe aus dem Jahr 2007 wurde berücksichtigt. Damals hatte der Slowake eine Bank in seiner Heimat überfallen. Ob ein Zusammenhang mit anderen Banküberfällen in Tirol bestehe, sei der Anklage zufolge nicht bekannt.