Kärnten

"Kein zweites Traiskirchen" – Wirbel um Asylquartier

Das Innenministerium plant in Spittal an der Drau ein Großquartier für 250 Asylwerber. Bürgermeister Gerhard Köfer kündigte heftigen Widerstand an.

Heute Redaktion
Die umstrittenen Zelte für Asylwerber in Tirol und Oberösterreich sollen abgebaut werden.
Die umstrittenen Zelte für Asylwerber in Tirol und Oberösterreich sollen abgebaut werden.
BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

Die Asylzelte sorgen in Österreich weiterhin für Aufregung. Nun folgt ein neues Projekt des Innenministeriums. Demnach sollen in einer ehemaligen Schuhfabrik in Spittal an der Drau rund 250 Asylwerber aus Syrien und Afghanistan untergebracht werden. Bürgermeister Gerhard Köfer (Team Kärnten) wehrt sich dagegen.

Der Großindustrielle Hans Peter Haselsteiner ist der Eigentümer der Halle. Er hatte von der Bundesbetreuungsagentur (BBU) das Angebot zur Unterbringung von Asylwerbenden erhalten, berichtet "orf.at". Die Stadt sei erst am Montagabend vom Innenministerium informiert worden.

"Bevölkerung hat Angst"

Bürgermeister Gerhard Köfer hatte sofort eine Sondersitzung einberufen und angekündigt, dass man alle Maßnahmen ergreifen werde, um das Projekt zu verhindern. "Die Bevölkerung hat ganz einfach Angst, das ist zu akzeptieren. Wir werden daher alle baurechtlichen Maßnahmen prüfen, die uns zur Verfügung stehen, um dieses Quartier als Flüchtlingsquartier nicht zu genehmigen", so der Politiker.

Haselsteiner rudert zurück

Haselsteiner will nun nach den Protesten wolle die Verträge nochmals prüfen zu lassen und die Pläne überdenken. Er tritt für maximal 50 Asylwerbende in der Halle ein. Es sei ihm ausschließlich um Flüchtlinge aus der Ukraine gegangen.

Das würde auch die zuständige SPÖ-Landesrätin Sara Schaar begrüßen: "Wir sind gerne bereit, Vertriebene aus der Ukraine in Kärnten aufzunehmen. Wir hätten auch Kapazitäten dafür."

Schwere Kritik übt jedoch der Spittaler Stadtrat Christoph Staudacher von der FPÖ: "Wir brauchen mit Sicherheit kein zweites Traiskirchen in Spittal."

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    Die Zelte am Gelände der Polizeischule Wiesenhof in Absam (Bezirk Innsbruck-Land) wurden vergangene Woche aufgestellt.
    Die Zelte am Gelände der Polizeischule Wiesenhof in Absam (Bezirk Innsbruck-Land) wurden vergangene Woche aufgestellt.
    ZEITUNGSFOT.AT / APA / picturedesk.com