Verheerende Unwetter

Kein Zurück mehr! Extremwetter nicht mehr umkehrbar

Aktuell vergeht keine Woche ohne schwere Gewitter und immense Unwetterschäden in Österreich. Nun packte ein Klimaforscher im ORF zum Extremsommer aus.

Newsdesk Heute
Kein Zurück mehr! Extremwetter nicht mehr umkehrbar
Klimaforscher Marc Olefs in der ORF-"ZIB2" am späten Mittwochabend.
Screenshot ORF

Starke Regenfälle, Hagelgewitter, Stürme und Blitze sorgten in den letzten Tagen für massive Schäden und Überflutungen. Am Mittwochabend traf es dieses Mal Kärnten und die Steiermark, in den Bundesländern wurde Wetteralarm ausgelöst. Die Steiermark, bereits von zahlreichen Unwettern in den jüngsten Wochen gebeutelt, hat bereits den Katastrophenalarm ausgerufen. Die Gemeinden Thörl, Traboch und Mautern sind besonders betroffen.

Auch der Schienenverkehr blieb nicht verschont. Wie die ÖBB Mittwochmorgen mitteilten, kann zwischen Mürzzuschlag und Krieglach aktuell kein Zug fahren. Grund dafür ist ein riesiger Murenabgang. In den Bezirken Bruck an der Mur und Liezen gab es schwere Überflutungen, sogar Dämme drohten zu brechen. Nach den Unwettern der letzten Tage reichte ein neuerliches, kurzes Starkregen-Gewitter. 100 Liter pro Quadratmeter fielen vom Himmel.

Unwetter-Katastrophen als neue Normalität?

Massive Hitze und schwerste Gewitter – ist dieser Sommer ein Ausnahme-Extremsommer oder müssen wir uns künftig auf katastrophale Wetterkapriolen einstellen, weil diese zur Normalität werden? Das analysierte am späten Mittwochabend der Klimaforscher Marc Olefs in der "ZIB2" bei ORF-Moderator Armin Wolf. "Wir beobachten in Österreich, dass kurzzeitiger Starkregen seit den 80er Jahren um 15 Prozent zugenommen hat", so der Forscher, die Temperatur habe um drei Grad zugenommen.

Und: Die Tage mit schwachen Niederschlägen gingen zurück, jene mit starken Niederschlägen stiegen an, so Olefs. Österreich schütze sich mittlerweile besser gegen die Extremwetter-Ereignisse, deswegen steige die Schadenssumme durch Unwetter nicht so extrem an, so der Forscher. Aber: Durch die weiteren Treibhausgasemissionen würden die Risiken von Unwettern weiter zunehmen, so Olefs: "Wir müssen das Grundübel an der Wurzel packen und die fossilen Energieträger auf Null runterfahren."

Es gibt kein Zurück zur Normalität mehr

"Wir haben mehr Hitze- als Verkehrstote", warnte der Forscher, Hitze sei die größte Gefahr noch vor Stürmen und Starkregen, so Olefs. Der Permafrost taue auf, das führe zusätzlich zu einer extremen Gefährdungslage. Es gibt kein Zurück mehr, so der Forscher, die Extremwetter-Ereignisse könne man nicht mehr umkehren. Einzig möglich sei, das jetzige Niveau an Hitze und Unwetterschäden zu halten, aber nicht mehr zu verringern. Dazu könne jede und jeder beitragen, denn wenn man mit dem Verbrennungsmotor zum Supermarkt fahre, habe man in 500 Jahren noch 30 Prozent der Emissionen, die man in die Atmosphäre blase.

Eine "fatale Schlussfolgerung" sei es laut Olefs, dass Österreich so einen kleinen Anteil an den Emissionen habe, dass es egal wäre, ob diese verringert würden oder nicht. Jedes Land müsse seinen Beitrag leisten, so der Forscher, sonst werde es zur weiteren Eskalation mit Wetterextremen kommen. Jeder einzelne Bürger sei aufgefordert, etwas zu tun, etwa Grundstücksbesitzer ihre Grundstücke so gut es gehe entsiegeln. In Städten wie Wien helfe es dagegen nur, die "natürliche Klimaanlage" zu nutzen und in der Nacht zu lüften.

Tobende Unwetter in der Obersteiermark

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    Bilder der Feuerwehr zeigen die Wassermassen in Thörl.
    Bilder der Feuerwehr zeigen die Wassermassen in Thörl.
    Feuerwehr Sankt Ilgen

    Auf den Punkt gebracht

    • In Österreich sorgen schwere Unwetter für massive Schäden und Überflutungen, besonders betroffen sind die Bundesländer Kärnten und die Steiermark
    • Ein Klimaforscher warnt, dass die Extremwetter-Ereignisse nicht mehr umkehrbar seien und dass jeder seinen Beitrag leisten müsse, um das Niveau an Hitze und Unwetterschäden zu halten
    red
    Akt.