Fotos von Schauplätzen
Nach Mega-Unwetter – 200 Feuerwehren im Dauereinsatz
Vor allem der Westen des Bundeslandes wurde am Freitag hart getroffen: Die Feuerwehr arbeiteten bis ins Wochenende hinein die Folgen ab.
Vor allem Bezirke im Westen Niederösterreichs waren von Gewitter, Hagel und Sturm betroffen, berichtete Klaus Stebal vom Landesfeuerwehrkommando.
Eine "Hundertschaft an Einsatzkräften" sei ausgerückt, in der Folge auch im Waldviertel. Die Front habe sich auf das gesamte Bundesland ausgedehnt, aber immer weiter abgeschwächt, ergänzte der Sprecher auf APA-Anfrage. Konkret lieferten 200 Feuerwehren 360 Einsätze, die Aufräumarbeiten reichen bis ins Wochenende hinein.
Hagel zerstörte erneut Dächer
Die meisten Einsätze gab es in den Bezirken Amstetten, Melk und Scheibbs. Die Unwetter hätten starken Regen und Hagel gebracht. Ersten Berichten zufolge wurden in Wang und Wieselburg (Bezirk Scheibbs) Dächer vom Hagel zerstört, ebenso in Ertl (Bezirk Amstetten). Sie mussten mit Planen abgedeckt werden, um weiteren Schaden zu verhindern - eine Hiobsbotschaft nach der kürzlichen Hagel-Katastrophe im Bezirk Waidhofen/Thaya. Wolfgang Zarl vom Bezirksfeuerwehrkommando Amstetten sprach im "ORF" von "vier bis fünf Zentimeter großen Hagelkörnern". Zudem habe es Starkregen und massive Blitze gegeben.
Massive Unwetterschäden im Erlauftal
Bankfiliale ausgepumpt
Die Bereichsalarmzentrale (BAZ) Amstetten hat laut Bezirksfeuerwehrkommando wegen zahlreicher Notrufe das Personal aufgestockt. Vom Unwetter betroffen waren etwa Kematen, Waidhofen an der Ybbs und Ertl. Einsatzkräfte im gesamten Bezirk waren gefordert. Keller und Gebäude – auch einer Bankfiliale – mussten ausgepumpt, Bäume von Straßen entfernt und Verklausungen von Bächen gelöst werden.
Zentimeter große Hagelkörner und Überflutungen im Bezirk Melk
Auch das Waldviertel war betroffen
Unwetterbedingte Feuerwehreinsätze gab es in der Folge auch im Waldviertel. Die Helfer rückten etwa in Groß-Siegharts und Dietmanns (Bezirk Waidhofen an der Thaya, in Allentsteig und Göpfritz an der Wild (Bezirk Zwettl) sowie in Heidenreichstein (Bezirk Gmünd) aus.
Sturmböen wie Orkan
In den Gemeinden Pfaffenschlag, Dietmanns, Groß-Siegharts und Gastern standen laut dem Bezirkskommando Waidhofen 15 Feuerwehren mit 125 Kräften im Einsatz, um die Schäden nach orkanartigem Sturm und enormen Regenmengen zu beseitigen. In Pfaffenschlag wurden Keller von Wohnhäusern unter Wasser gesetzt. Orkanartige Sturmböen ließ einige Dutzend Bäume auf Landstraßen stürzen. Auch Hagelkörner von zwei bis drei Zentimetern Größe waren in der Unwetterzelle dabei.
Schwere Unwetter auch im Waldviertel
Kampf gegen den Schlamm
In der Folge traf eine weitere Gewitterfront die Gemeinden Dietmanns und Groß-Siegharts. Wie im Mai setzte der starke Regenfall die Kellergasse in Dietmanns unter Wasser. Zwei Wohnhäuser waren ebenfalls betroffen. Schlamm wurde auch mithilfe von zwei Baggern entfernt. Die Wassermassen bewegten sich anschließend nach Groß-Siegharts. Im Stadtgebiet wurden eine Tiefgarage und der Hundeausbildungsplatz überflutet. Bei einem Geschäft gab es einen Wassereintritt.
900.000 Euro Schaden
Schäden meldete nach den Unwettern auch die Landwirtschaft. Laut Hagelversicherung entstanden an den Ackerkulturen und dem Grünland in den Bezirken Amstetten, Gmünd, Melk, Scheibbs, St. Pölten bzw. Waidhofen an der Ybbs und an der Thaya Schäden in der Höhe von 900.000 Euro.
Auf den Punkt gebracht
- Am Wochenende gab es 360 Feuerwehreinsätze in Niederösterreich, vor allem im Westen des Bundeslandes, nachdem Gewitter, Hagel und Sturm schwere Schäden verursacht hatten
- Die meisten Einsätze konzentrierten sich auf die Bezirke Amstetten, Melk und Scheibbs, wo Hagel Dächer zerstörte und starke Regenfälle zu Überschwemmungen führten
- Die Schäden in der Landwirtschaft werden auf 900.000 Euro geschätzt