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Kein Pferdefleisch in Linzer Würsteln

Heute Redaktion
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Die Russen haben Österreich verdächtig, Herkunftsland der Würstel, in denen Pferdefleisch gefunden wurden, zu sein. Ein von der betroffenen Firma Landhaus angeordneter, unabhängiger Test hat das nun ausgeschlossen. Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" gab an, Pferdefleisch in einem weiteren Lidl-Produkt gefunden zu haben.

Die Russen haben Österreich verdächtig, Herkunftsland der Würstel, in denen Pferdefleisch gefunden wurden, zu sein. Ein von der betroffenen Firma Landhaus angeordneter, unabhängiger Test hat das nun ausgeschlossen. Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" gab an, Pferdefleisch in einem weiteren Lidl-Produkt gefunden zu haben. Das dementiert die Supermarktkette.

In Russland wurde in Würsteln Pferdefleisch entdeckt. Am Mittwoch wurde die Linzer Firma Landhof darüber informiert, dass vom russischen Zoll Proben zur Überprüfung der Würstel gezogen wurden. Am Donnerstag lagen die Testergebnisse vor. Landhof schließt aus, dass Pferdefleisch in ihren Produkten, die nach Russland geliefert wurden, enthalten ist. Das Unternehmen hat - wie gesetzlich vorgesehen - von den Fleisch-Chargen Reste aufbewahrt, die dann analysiert wurden.

Strengere Tests

Die Liefer-Chargen der betreffenden Exporte seien von einem unabhängigen, akkreditierten Labor überprüft worden, gab das Unternehmen Donnerstagnachmittag bekannt. Die Untersuchungsergebnisse seien russischen und österreichischen Behörden zur Verfügung gestellt worden.

In Oberösterreich wurden im Zuge des Pferdefleisch-Skandals bereits 29 Proben gezogen und acht davon ausgewertet. Sie enthielten keine Pferde-DNA. Nach dem Bekanntwerden der Affäre um die Kärntner Hauswürstel habe man bereits am Freitag vergangener Woche beschlossen, auch Fleisch aus Österreich und nicht nur internationale Fertigprodukte zu überprüfen, sagte der zuständige Landesrat Rudi Anschober. Zudem sollen auch Tests in der Gastronomie und in Imbisslokalen gemacht werden.

Russischer Behördenchef: "Unangenehm überrascht"

"Wir haben wegen der jüngsten Funde von Pferdefleisch in EU-Ländern aber Proben untersuchen lassen und wurden unangenehm überrascht", sagte Sergej Dankwert, Chef der Agraraufsicht in Moskau, der Agentur Interfax. "Sobald wir die Details wissen, nehmen wir die Lieferung aus dem russischen Handel", kündigte der Behördenchef an. Wenn die russischen Behörden die Proben untersucht haben, kommt es vielleicht nicht zu dieser Maßnahme.

"Vier Pfoten" fand Pferdefleisch in Lidl-Produkt

Nun hat sich auch die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" auf die Suche nach nicht deklariertem Pferdefleisch gemacht. Fündig wurde sie bei "Combino Tomatensauce Bolognese" des Diskonters Lidl. Das Produkt enthält Pferdefleisch statt des deklarierten Rindfleisch, informierte die Organisation per Aussendung. "Das ist das Ergebnis einer von 'Vier Pfoten' bei der Eurofins in Auftrag gegebenen Analyse", hieß es.

Die Tierschutzorganisation forderte Lidl Österreich auf, das Produkt sofort vom Markt zu nehmen. Insgesamt handelte es sich bei der Sauce um das dritte positiv auf Pferde-DNA getestete Produkt, das beim Diskonter erhältlich war. Betroffen waren auch "Tortelloni Rindfleisch 400g" des Herstellers Gusto/Hilcona und "Combino Penne Bolognese 750 Gramm" des Herstellers Copack/Frosta.

Lidl kontert, nimmt Produkt aber vom Markt

Lidl Österreich geht hingegen in einer Reaktion davon aus, dass in dem Produkt „Tomatensauce Bolognese, 400 ml" kein Pferdefleisch enthalten ist. Der Artikel des Lieferanten Althea wurde geprüft. Bei diesen Tests sei eindeutig festgestellt worden, dass kein Pferdefleisch in dem Produkt vorhanden ist. "Laut unseren Informationen wurde bei den Untersuchungen der Organisation 'Vier Pfoten' keine quantitative Analyse gemacht, sondern lediglich auf Spuren von Pferde-DNA überprüft. Hier besteht offensichtlich noch Klärungsbedarf bezüglich der Interpretation der Untersuchungsergebnisse", heißt es in einer Aussendung.

Und weiter: "Obwohl Lidl Österreich weder detaillierte Informationen noch Untersuchungsergebnisse von  'Vier Pfoten' bekommen hat, nimmt Lidl die Untersuchungsergebnisse sehr ernst. Im Sinne des vorsorglichen Verbraucherschutzes hat Lidl daher veranlasst, den betroffenen Artikel österreichweit aus dem Verkauf zu nehmen."

Seite 2: Probleme mit Pferdefleisch auch bei Ikea!

Nach Fleischbällchen fliegen bei Ikea die Würstel raus

Die Würstel hingegen, die bei Ikea verkauft werden, sind bedenkenlos - allerdings nur in Österreich, denn in anderen Ländern wurden sie, genau , aus dem Sortiment genommen.

Man nehme nun auch Würstel des schwedischen Lieferanten aus dem Angebot der IKEA-Häuser in fünf Ländern, teilte das Unternehmen am Mittwoch aus Schweden mit. Österreich ist nach Angaben von Sprecherin Barbara Riedel von dieser Maßnahme nicht betroffen: "Unsere Hot Dogs und Frankfurter kommen von einem österreichischen Lieferanten."

Ikea will laut Konzernsprecherin Ylva Magnusson weiterhin Tests durchführen. Das Unternehmen will mit der Fleischfabrik Dafgard "neue Wege" finden, um eine Wiederholung zu verhindern. Nach Angaben der Lebensmittelaufsicht im Rundfunksender SR sollen die fraglichen Lieferungen mit Pferdefleisch "in großen Tiefkühlladungen" aus europäischen Ländern sowie aus Brasilien gekommen sein.

Briten ist die Lust auf Burger vergangen

In Großbritannien ist der Verkauf von Burgern seit dem Bekanntwerden der Affäre am 15. Jänner übrigens um 43 Prozent zurückgegangen. Der Absatz von Fertiggerichten insgesamt sank um 13 Prozent zurück. Der Skandal hatte in Irland und Großbritannien seinen Anfang genommen