Oberösterreich

Kein Mist! Dein Handy wird bald aus Abfall hergestellt 

Viel zu viele Handys landen viel zu früh im Müll. Wissenschafter drehen den Spieß jetzt um: Sie haben die Basis für Smartphones aus Abfall geschaffen.

Tobias Prietzel
Der Linzer Professor Irimia-Vladu hat eine Methode entwickelt, bei der Ausschuss der Papier-Industrie für Smartphones und Tablets verwendet wird.
Der Linzer Professor Irimia-Vladu hat eine Methode entwickelt, bei der Ausschuss der Papier-Industrie für Smartphones und Tablets verwendet wird.
JKU, iStock

Üblicherweise wird es weggeworfen: Lignin ist das Haupt-Abfallprodukt in der Papier-Industrie, rund 80 Mio. Tonnen werden üblicherweise jedes Jahr in Bio-Raffinerien verbrannt. Das Molekül macht 20 bis 30 Prozent von Holz aus und sorgt für die Stabilität von Bäumen.

Ein internationales Forschungsteam, bestehend aus Experten der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU) und der italienischen Unis in Parma und Bari, hat die Struktur untersucht. Das Ergebnis: Lignin eignet sich für die Herstellung integrierter Transistoren in leichten, flexiblen und transportablen Geräten wie Tablets oder Handys.

Das Molekül könne zum Grundstock einer "grünen Elektronik" werden, ist Assistenzprofessor Mihai Irimia-Vladu vom Institut für Physikalische Chemie an der JKU überzeugt.

Ein Vorteil: Der Einsatz ist sofort möglich. "An den derzeit üblichen Produktionsmethoden muss nichts geändert werden, um Lignin in der Elektronik zu verwenden", so Irimia Vladu.

Wider die Verschwendung

Einerseits könnten die Produktionskosten gesenkt werden, sagt der Wissenschafter. Andererseits bestehe die Möglichkeit, nachhaltigere Geräte mit geringeren Auswirkungen auf die Umwelt am Ende ihres Lebenszyklus zu produzieren.

Die Verwendung von Lignin bei der Herstellung von Transistoren könnte die erste konkrete Lösung für die nicht mehr hinnehmbare Verschwendung von Ressourcen sein, erklärt der Professor.

Handy nicht über Nacht aufladen

Das Handy über Nacht aufzuladen, mag praktisch sein, birgt aber große Gefahren. Das betont jetzt die Feuerwehr. Der Grund: Das Gerät könnte in Flammen aufgehen. Und: Die Akku-Leistung kann Schaden nehmen.

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