Niederösterreich
Mutter (29) verzagt: "Finde mit 4 Kindern keinen Job"
Eine Mutter aus Kilb würde gerne arbeiten gehen - doch die Zeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen sind unflexibel. Sie wünscht sich eine Änderung.
Es ist zum Haare raufen! Eigentlich ist der Wunsch von Jasmin K. (29, Name von der Redaktion geändert) aus Kilb (Melk) ganz einfach - sie will arbeiten gehen. Aber: Die gelernte Bürokauffrau ist Mama von vier Kindern und für zwei davon bräuchte sie eine flexible Betreuung. Ihre zwei Jüngsten sind sieben Monate und vier Jahre alt.
Stark an Zeiten gebunden
"Ich muss einfach Geld dazu verdienen, damit sich unsere finanziellen Verpflichtungen ausgehen und ich meinen Kindern auch etwas bieten kann", erklärt sie. Doch die Arbeitszeiten der angebotenen Jobs, wie etwa als Verkäuferin, lassen sich nicht mit den Kinderbetreuungszeiten diverser Einrichtungen in der Umgebung kombinieren. "Ich müsste bereits im Vorhinein meinen Arbeitergeber um Kulanz bitten, weil ich stark an die Zeiten gebunden wäre", berichtet sie.
Mann geht arbeiten
Ihr Partner, der Vater der Kinder, geht einem Vollzeitjob nach. Er geht um 5 Uhr außer Haus und kommt erst am Abend heim. Auf ihn kann sie punkto Kinderbetreuung nicht zurückgreifen, da er beruflich sehr eingespannt ist.
"Muss arbeiten gehen"
Der Kindergarten hat von sieben bis 16 Uhr offen und freitags nur bis 13 Uhr. Und für ihr jüngstes Kind ist es noch schwieriger, eine Betreuung zu finden. "Mir ist bewusst, dass sie noch sehr klein ist. Aber ich muss trotzdem arbeiten gehen", teilt die Mutter mit. Die meisten Betreuungseinrichtungen in der Nähe nehmen Kinder erst ab einem Jahr.
Und auch hier sind die starren Zeiten ein Handicap. "Ich hätte einen Job in Aussicht, nur müsste ich von 7 bis 12 Uhr arbeiten oder ab 12 bis 18 Uhr - so lange hat keine Einrichtung offen", kritisiert sie. Und dann muss man die Anfahrtszeit noch dazu rechnen. Am liebsten wäre ihr eine Tagesmutter, aber diese sind in ihrem Ort und der Umgebung praktisch ausgestorben.
Kosten für Betreuung sprengen Budget
Auch eine Leihoma hätte sie ins Auge gefasst - die sind aber auch alle nicht verfügbar. "Ich habe viel recherchiert und wirklich viele Stellen angefragt, leider habe ich viele Absagen erhalten. Es macht mich traurig, dass Mütter, die arbeiten wollen, im Stich gelassen werden", ist sie verzagt. Neben den Zeiten sind auch die Kosten für die Kinderbetreuung nicht unbedingt familienfreundlich.
"Eine Unterbringung in der Kindergruppe würde monatlich ohne Essen 450 Euro kosten. Pro Mahlzeit würden noch 3,50 Euro hinzu kommen. Eine Tagesmutter kostet vier Euro in der Stunde, eine Leihoma/opa acht Euro pro Stunde. Dafür geht dann fast mein ganzes Gehalt wieder drauf", erzählt sie von dem Teufelskreis.
Mängel in der Kinderbetreuung
Mit ihrem Aufruf will sie auf die Mängel in der Kinderbetreuung aufmerksam machen. "Es ist nicht einfach, Kinder und Arbeit unter einen Hut zu bringen. Und es sollte auch daran gedacht werden, dass nicht jede Frau nur vormittags arbeiten kann - hier muss ein Umdenken stattfinden", schließt die Vierfach-Mama ab.