Video-Eklat
Kein Hedl-Verfahren, aber nächster Rapidler im Visier
Ein kürzlich aufgetauchtes Video zeigt Rapid-Tormann Niklas Hedl beim Singen eines Schmähliedes. Die Bundesliga ermittelt nicht gegen ihn.
Fünf Spieler, Co-Trainer Stefan Kulovits und Geschäftsführer Steffen Hofmann wurden von der Bundesliga wegen Schmähgesängen beziehungsweise einer Beschimpfung in Richtung des Erzrivalen Austria Wien nach dem Sieg im Wiener Derby (3:0) bestraft. Am geringsten fiel die Sanktion bei Hedl aus, dessen Drei-Spiele-Sperre am Freitag, vor dem entscheidenden Duell der Grün-Weißen gegen Austria Klagenfurt um den Einzug in die Meisterrunde, gänzlich zur Bewährung ausgesetzt wurde.
Hedl kommt davon
Beim Rapid-Torhüter wurde sein "junges Alter" und der Umstand, dass er "eher am Rand" stand, vom Senat 1 der Bundesliga herangezogen, um die komplette Strafe zur Bewährung auszusetzen. Das nun aufgetauchte Video zeigt allerdings ein völlig anderes Bild. Da sind Hedl und Marco Grüll beim Singen eines Schmähgesangs im VIP-Klub der Grün-Weißen zu sehen.
Die knallharten Rapid-Strafen für den Derby-Skandal
Eine Folge für Hedl hat dies allerdings nicht, wie die Liga am Dienstagabend mitteilte. "Der Senat hat die Inhalte des Videos demgemäß bewertet, dass es sich betreffend der auf dem Video sichtbaren Spieler (...) um Delikte handelt, die bereits eingestanden wurden und in einem stattgefundenen Verfahren somit behandelt und abgeurteilt wurde. Dadurch wird gegen die Spieler kein neues Verfahren eröffnet", hieß es in der Begründung des Senat 1 der Bundesliga.
Verfahren gegen Co-Trainer
Ganz anders ist die Situation hingegen beim Rapid-Co-Trainer Daniel Seper, der zuvor auf keinem Video zu sehen war. Gegen den Betreuer der Hütteldorfer wurde nun ein Bundesliga-Verfahren eröffnet. Der zweite Co-Trainer Kulovits kassierte bereits eine Funktionssperre von drei Monaten, wovon ein Monat zur Bewährung ausgesetzt wurde.
Klare Rangnick-Worte
Teamchef Ralf Rangnick hat über die Verbal-Entgleisungen ohnehin eine andere Meinung. Das Trio Guido Burgstaller, immerhin Kapitän von Rapid, Marco Grüll und Hedl haben sich gute Chancen ausgerechnet, in den ÖFB-Teamkader berufen zu werden. Doch sie wurden alle aus dem Team verbannt, darüber hinaus vom deutschen Trainer scharf verbal abgewatscht. "Das ist etwas, das ich in einer Mannschaft, wo ich Trainer bin, nicht tolerieren werde", so Rangnick.
Auf den Punkt gebracht
- Rapid-Torhüter Niklas Hedl entgeht einer Strafe, obwohl ein neues Video mit ihm und einem Teamkollegen aufgetaucht ist, in dem sie ein Schmählied singen
- Die Bundesliga eröffnet jedoch kein neues Verfahren gegen die Spieler, die bereits für ihre verbalen Entgleisungen bestraft wurden, aber Rapid-Co-Trainer Daniel Seper wird nun untersucht
- Teamchef Ralf Rangnick verurteilt die Vorfälle und verbannt die beteiligten Spieler aus dem Team