Genuss

Darauf achten Österreicher jetzt bei ihrer Martinigans

Fast 90 Prozent der Österreicher lehnen Stopfmast und Lebendrupf bei der Martinigans ab. Kein gequältes Gansl soll auf den Tisch kommen.

Christine Kaltenecker
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©iStock, Bildmontage HEUTE

Am 11. November ist es wieder soweit und das traditionelle Gansl mit Rotkraut und Erdäpfelknödel wird in den Restaurants serviert. Dass dieses Datum auch mit großem Tierleid verbunden ist, möchte der Österreicher laut einer jüngsten Umfrage der Tierschutzorganisation Vier Pfoten nicht länger hinnehmen. Mehr als 80 Prozent der Konsumenten fordern eine genaue Kennzeichnung nach Herkunft und Haltungsform der Gans.

500 Österreicher wurden befragt

Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck ist von dem Ergebnis durchaus begeistert und sagt:

„Wir freuen uns über die sehr klaren Ergebnisse der Umfrage. Sie zeigen nicht nur einmal mehr, dass der Bevölkerung Tierschutz ein Anliegen ist."

Überwältigende 87 Prozent von 500 befragten Österreichern ab 16 Jahren, sprechen sich für eine Kennzeichnung der Martinigans nach Herkunft und Haltungsform sowohl im Handel als auch in der Gastronomie aus. 84 Prozent sind darüber hinaus für einen Verbot des Imports von Fleisch von Tieren, die gestopft oder lebend gerupft wurden.

72 Prozent noch immer aus dem Ausland

Traurig, aber wahr. Immer noch stammen 72 Prozent aller hierzulande gegessenen Gänse und Enten aus dem Ausland. In Ungarn, Polen und China ist der sogenannte "Lebendrupf" sowie die Stopfmast noch immer legal und fördert so das importierte Tierleid. Dass diese Tiere trotz österreichischen Verbots importiert und verkauft werden dürfen, hält Vier Pfoten für eine Augenauswischerei.

"Um einen Wandel hin zu mehr Regionalität und damit auch zu besserer Haltung auszulösen, ist gerade die gesetzliche Kennzeichnungspflicht ein ganz wichtiges Instrument – nicht nur im Handel, sondern vor allem auch in der Gastronomie. Wenn die Menschen sehen, woher und aus welcher Haltung ihr Fleisch kommt, kann sich die Nachfrage und letztlich der gesamte Markt ändern“

Verzicht?

Klar, aus Tierschutzsicht wäre natürlich ein genereller Verzicht auf das Martinigansl am besten, aber man sollte zumindest unbedingt zu einem Bio-Produkt, wie der "Österreichischen Weidegans" greifen, die im Vergleich sehr gut gehalten wird und man als Kosument sichergehen kann, dass Lebendrupf und Stopfmast ausgeschlossen sind. So schmeckt die Gans bestimmt am besten.