Tierischer Ratgeber
Katzen ohne Chemiekeule entwurmen? Ja, das geht
Vor allem Freigänger-Katzen sollen recht häufig entwurmt werden, doch die chemischen Mittel zerstören gerne die Darmflora. Gibt's nichts anderes?
Klar, ein Wurmbefall bei der Katze ist natürlich weder angenehm noch gesund und sollte, wenn möglich, selten vorkommen. Schwierig allerdings, wenn der Freigänger täglich seine Mäuschen nicht nur stolz vor die Tür legt, sondern auch frisst. Aber nicht nur die großen Beutejäger können sich mit Würmern anstecken, sondern auch eine Hauskatze, die nie eine Pfote nach draußen setzt, da wir diese sogenannten Endoparasiten auch mit den Schuhen nach Hause bringen.
So lautet die Empfehlung
Um Peitschenwurm, Spulwurm, Bandwurm und Hakenwurm aus dem Katzerl zu bekommen, muss also die regelmäßige Wurmkur her. Meist eine ziemliche Chemie-Keule, die prophylaktisch zum Einsatz kommt, ohne dass man genau weiß, ob überhaupt ein Befall vorliegt. Der potenzielle Wurm ist in jedem Falle tot - aber die Darmflora der Katze auch. Viermal im Jahr sollte man seine Mieze entwurmen, Freigänger sogar einmal im Monat - das ist ziemlich viel Chemie für das Tierchen.
Halter setzen vermehrt auf natürliche "Entwurmungskuren" und verordnen folgende, natürliche Zutaten, um die Katze wurmfrei zu halten, vorausgesetzt das Tier wird artgerecht und gesund ernährt:
(Kaltgepresstes) Kokosöl oder Kokosflocken
Mhm, Kokos. Ein Allrounder in der Küche und für den Organismus, denn die enthaltene Laurinsäure verändert bei täglicher Gabe das Darmmilieu der Katze. Würmer und Parasiten generell können sich dann nicht mehr ansiedeln und werden sofort wieder ausgeschieden. Einen Versuch ist es wert und die Katze hat auch bestimmt nichts gegen den exotischen Duft und Geschmack. Eine Teelöffelspitze vom Öl reicht täglich, oder man streut einfach Kokosflocken über das Futter.
Kürbiskerne
Steirer wissen um die heilsame Wirkung des Kürbiskernöls, doch für die Katze brauchen wir gemahlenen Kürbiskerne. Die Aminosäure "Cucurbitin" lähmt Würmer und können nicht mehr an der Darmwand haften bleiben. Menschen wurden auch früher bei Bandwürmern mit Kürbiskernen behandelt - also? Sicher nicht "für die Katz".
Karotten
Karotten kochen und pürieren plus ein Klacks Öl und fertig ist die Wurmkur mit dem Murkerl, denn die Möhre enthält viele ätherische Öle, die generell für den Darm Wunder wirken und den Wurm Richtung Ausgang zwingen.
Wermutkraut
Nein, wir sprechen jetzt nicht vom aufgespritzten Wein, sondern von der Pflanze, die sogar den Beinamen "Wurmkraut" trägt. Sogar die alten Ägypter sollen das Kraut bereits gegen Parasiten eingesetzt haben, was seine jahrhundertelange Wirkung belegt. Allerdings niemals das reine Öl aus dem Wermut verwenden, da es giftig ist. Die Apotheke wird dir hier mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Einen Versuch - vor allem zur Vorbeugung und ohne wirklichen Wurmbefall - sind die obig genannten, natürlichen Mitteln in jedem Falle wert. Denn jedes Medikament hat natürlich Auswirkungen auf Immunsystem und Organismus. Sofern deine Katze im Kot oder im Erbrochenen keine Würmer aufweist, so kann man mit den Kräutern und Ölen durchaus für Unterstützung gegen die Parasiten hoffen.
Auf den Punkt gebracht
- Freigänger-Katzen sollen häufig entwurmt werden, doch die chemischen Mittel können die Darmflora schädigen
- Alternativ zur regelmäßigen Wurmkur setzen Halter vermehrt auf natürliche "Entwurmungskuren" mit Zutaten wie Kokosöl, Kürbiskernen, Karotten und Wermutkraut, um die Katze wurmfrei zu halten