Oberösterreich
"Katastrophe" – 140 Kinder warten auf Spitalsplatz
In OÖ schlagen die Neos jetzt Alarm. Aus einer Anfrage im Landtag geht hervor, dass 140 Kinder und Jugendliche auf einen Platz im Spital warten.
"Wir steuern auf eine Mental Health (Psychische Gesundheit; Anm. d. Red.) Katastrophe bei unseren Jungen zu", erklärt die stellvertretende Neos-Klubobfrau Julia Bammer im Rahmen einer mündlichen Anfrage im Landtag.
Daraufhin gab die LH-Stellvertreterin und Gesundheits-Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP) dramatische Zahlen bekannt:
Konkret fehle es in Oberösterreich laut Haberlander aktuell an 140 stationären Plätzen auf Kinder- und Jugendpsychiatrien. Demnach warten im Klinikum Wels-Grieskirchen 20 und im Linzer Kepler Universitäts Klinikum 120 junge Patienten auf eine klinische Behandlung.
"Vonseiten der KUK wird aber versichert, dass akute Fälle mit Selbst- und Fremdgefährdung immer versorgt werden können", ergänzte Haberlander in ihrer Beantwortung.
"Lässt Alarmglocken schrillen"
"Diese Zahl lässt bei uns alle Alarmglocken schrillen", berichtet Bammer: "Immerhin sind das jene Kinder und Jugendlichen, denen mit einer Therapie oder einer ambulanten Behandlung allein nicht mehr ausreichend geholfen ist."
Für Haberlander ist klar: "Es muss unser aller Anstrengung sein, insbesondere der ÖGK (Österreichische Gesundheitskasse; Anm. d. Red.), Angebote zu schaffen, in ganz Oberösterreich, leistbar und finanzierbar."
„"Wir müssen Krisen frühzeitig erkennen und behandeln. Dazu brauchen wir mehr niederschwellige Therapieangebote", sagt LH-Stellvertreterin Haberlander in ihrer Beantwortung auf die Neos-Anfrage.“
Die Neos weisen "seit Monaten" auf diese Situation hin. Ihre Partei sei "die einzige, die der Psychischen Gesundheit der Jugend den nötigen Stellenwert" gebe, so Bammer. Man habe zu diesem Thema bereits eine schriftliche Anfrage im Landtag eingebracht.
„"Wir sprechen hier de facto von einer Triage auf unseren Kinder- und Jugendpsychiatrien", berichtet die stv. Neos-Klubobfrau Julia Bammer.“
"Jeder Tag, der ohne adäquate Behandlung für diese Kinder und Jugendlichen vergeht, hat nachhaltige Auswirkungen auf ihre Gesundheit und die Zukunft." Bammer ist besorgt über die Lage
Prävention und zugängliche Therapieangebote
Die stationäre Behandlung junger Menschen komme erst "am Ende eines oft langen Weges". Heranwachsende müssten nach Bammer "bereits viel früher durch Prävention und niederschwellige Therapieangebote aufgefangen werden". In diesem Punkt sind sich sowohl Bammer als auch Haberlander einig.
"Wir fordern deshalb seit langem ein besseres Angebot bei der Schulsozialarbeit und einen stetigen Ausbau der Schulpsychologie", sagt die Neos-Politikerin. Darüber hinaus sei eine Therapie auf Krankenschein "gerade in der aktuell für Familien finanziell schweren Zeit wichtiger denn je."
Ein Wunsch der Neos sei ein installiertes Dashboard, das die Bettenauslastung an den Kinder- und Jugendpsychiatrien anzeigt. Daneben müssten Lehrer in der Früherkennung von psychischen Problemen bei Kindern besser unterstützt werden.
Personalengpass im KUK
Wie Mitte Oktober bekannt wurde, sucht das oben erwähnte Kepler Universitäts Klinikum händeringend nach neuen Mitarbeitern. Laut Betriebsrat sei es sehr schwer, qualifizierte Fachkräfte zu bekommen.