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Katalonien: König Felipe VI. gießt Öl ins Feuer

Heute Redaktion
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In einer Ansprache bezeichnete er das Referendum als "illegal" und warf den katalanischen Behörden "unverantwortliches Handeln" vor. Die Polizeigewalt kritisierte er nicht.

Der spanische Monarch Felipe VI. hat sich Dienstagabend in einer TV-Ansprache an die Nation gewandt und erstmals Stellung zu den Unabhängigkeitsbestrebungen bezogen.

Für ihn ist das Referendum über eine Abspaltung Kataloniens, das die spanischen Behörden am Wochenende zum Teil gewaltsam zu unterbinden versuchten, illegal. Die katalanische Führung habe "unverantwortlich" gehandelt.

Stabilität Kataloniens und Spaniens gefährdet

Mit ihrer Ankündigung, die Unabhängigkeit auszurufen, setzen die Regionalregierung "die wirtschaftliche und soziale Stabilität" Kataloniens und ganz Spaniens aufs Spiel, so der Monarch.

Ohne demokratischen Respekt gebe es kein friedliches Zusammenleben. Das gewaltsame Vorgehen der Polizei kritisierte der König nicht. Vielmehr sagte er, es liege in der "Verantwortung des Staates, die verfassungsmäßige Ordnung sicherzustellen".

Zehntausende Katalanen bei Protest

Zeitgleich demonstrierten Zehntausende in der Region, die sich von der Zentralregierung in Madrid abspalten will, gegen das Vorgehen der spanischen Behörden. Diese hatten das Referendum durch Beschlagnahmung von Wahlurnen sowie Gewalt gegen Wähler zu verhindern versucht.

Allein in Barcelona waren die Straßen voll von Demonstranten, die sich zum Zeichen des Protests den Mund zuklebten. (red)