Wien

Kardinal Schönborn über die Islam-Landkarte

Mehr als 600 muslimische Organisationen, Verbände und Moscheen sind in der Islam-Landkarte aufgelistet. Kardinal Schönborn hält das für gefährlich.

Christoph Kardinal Schönborn
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Wiens Erzbischof Christoph Schönborn
Wiens Erzbischof Christoph Schönborn
Helmut Graf

Die "Islam-Landkarte" hat eine breite Debatte ausgelöst. Mehr als 600 muslimische Organisationen, Verbände, Moscheen sind darin aufgelistet. Warum wurde eine Religion "herausgepickt"? Warum nicht gleich einen Atlas aller anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften andenken? Österreich hat ein ausgezeichnetes Religionsrecht. Staat und Religionen sind getrennt, haben aber eine ausgewogene Zusammenarbeit. Der vorbildliche Religionsfrieden in unserem Land basiert auf gegenseitigem Vertrauen, auf Dialog und Wertschätzung.

Ich halte es für gefährlich, wenn der Eindruck entsteht, eine der Religionsgemeinschaften werde unter Generalverdacht gestellt. Das ist wohl auch nicht die Absicht der Politik. Unser Strafrecht ist klar genug, um staatsfeindliche, terroristische Tendenzen zu verfolgen, wo immer sie auftreten: in radikalen Kreisen, in der Politik oder in der Religion. Dass es solche Radikale gibt, ist kein Grund, die Politik oder die Religion als Brutstätten des Radikalismus zu betrachten. Ein Ausweg aus der verfahrenen Situation: Ich wünsche mir einen ehrlichen, transparenten Dialog zwischen Politik und Religionen in unserem Land. Es geht um unsere gemeinsame Zukunft. 

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