Wien

Kardinal Schönborn über Afghanistan

Bilder aus Afghanistan gehen derzeit um die Welt. Kardinal Schönborn erinnert an das Schicksal jener, die den Segen des Friedens kaum kennen. 

Christoph Kardinal Schönborn
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Kardinal Christoph Schönborn, wie man ihn kennt: gütig lächelnd.
Kardinal Christoph Schönborn, wie man ihn kennt: gütig lächelnd.
Bild: Helmut Graf

Ein Gedanke begleitet mich seit Tagen: Wann werden die armen Menschen in Afghanistan endlich Frieden erleben? Wer kann sich vorstellen, was es heißt, über 40 Jahre fast nur Krieg zu kennen? Wir sind so sehr an den Segen des Friedens gewöhnt, dass wir uns schwertun, uns in das bittere Schicksal der Menschen in diesem fernen Land hineinzudenken. Immer wieder war und ist es der Spielball der Großmächte.

Die Sorge bleibt bedrängend 

Schon im 19. Jahrhundert haben die Engländer in zwei blutigen Kriegen das Land zu erobern versucht und sind gescheitert. 1979 hat die damalige Sowjetunion Afghanistan mit ihren Truppen besetzt. Nach zehn schrecklichen Jahren mussten sie vergeblich abziehen. Zahllose Tote und die Schreckensherrschaft der Taliban waren die Folgen, bis 2001 die USA und die NATO das Land besetzten, das sie jetzt, 20 Jahre später, überhastet verlassen haben.

Wird es nun für die Menschen ein Aufatmen geben? Die Befürchtungen sind groß: Wie wird es mit den Frauenrechten aussehen? Wie mit den Freiheitsrechten? Die Sorge um die Menschen in Afghanistan bleibt bedrängend.

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