Staatsbesuch

Kanzler-Selfie mit Modi: Indiens Premier auf Wien-Tour

Direkt aus Moskau von Putin kam der indische Regierungschef Modi nach Wien zu Kanzler Nehammer. "Heute" hat alle Fakten zum historischen Staatsbesuch.

Angela Sellner
Kanzler-Selfie mit Modi: Indiens Premier auf Wien-Tour
Bundeskanzler Karl Nehammer verewigte den historischen Staatsbesuch von Indiens Premier Modi in Wien mit einem Selfie.
BKA/Andy Wenzel

In Wien herrschte am Mittwoch die höchste Sicherheitsstufe, Indiens Premierminister Narendra Modi kam zum Staatsbesuch zu Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) – einer der bedeutendsten diplomatischen Visiten in Österreich der jüngeren Geschichte und der erste eines indischen Regierungschefs seit 41 Jahren, nach Indira Ghandi im Jahr 1983.

24 Stunden in Wien

Modi absolvierte ein dichtes Programm bei seiner rund 24-stündigen Visite in Wien. Der 73-Jährige war Dienstagabend aus Moskau kommend (wo er Wladimir Putin besucht hatte) mit seiner Regierungsmaschine und einer rund 120-köpfigen Delegation in Wien-Schwechat gelandet. Dort wurde er von Außenminister Alexander Schallenberg begrüßt.

Außenminister Alexander Schallenberg begrüßte den indischen Premierminister Narendra Modi am Flughafen Wien.
Außenminister Alexander Schallenberg begrüßte den indischen Premierminister Narendra Modi am Flughafen Wien.
BMEIA/ Michael Gruber

Später standen noch ein kurzer Spaziergang in der City mit dem Kanzler – Nehammer ließ sich die Gelegenheit für ein Selfie nicht entgehen – und ein gemeinsames Abendessen in einem Innenstadtlokal samt Blick auf den Steffl auf der Agenda.

Indien ist einer der wichtigsten Handelspartner Österreichs außerhalb der EU mit einem Handelsvolumen von über zweieinhalb Milliarden Euro (2,67 Mrd. Euro im Jahr 2023). Derzeit sind mehr als 150 österreichische Unternehmen und Tochtergesellschaften in Indien aktiv. In Österreich leben fast 13.000 indische Staatsangehörige.

"Brückenbauer" für Ukraine-Frieden

Offiziell wurde Modi am Mittwochvormittag mit militärischen Ehren am Ballhausplatz begrüßt. Im Zentrum der anschließenden Gespräche mit Bundeskanzler Nehammer stand neben wirtschaftlicher Zusammenarbeit das Ausloten von Möglichkeiten für einen Frieden in der Ukraine – Modi und Nehammer wollen hier "Brückenbauer" sein.

Abendlicher Spaziergang zum Stephansplatz: Modi mit Nehammer und Schallenberg.
Abendlicher Spaziergang zum Stephansplatz: Modi mit Nehammer und Schallenberg.
BKA/Andy Wenzel

Nehammer hob erneut die wichtige Rolle Indiens beim Friedensprozess in der Ukraine hervor: "Wir sind uns einig: Der Westen und die Staaten des globalen Südens müssen ihre Kräfte bündeln, um die beim Friedensgipfel in der Schweiz begonnenen Friedensbemühungen weiter zu führen. Indien spielt in diesem Prozess eine Schlüsselrolle. Der Krieg in der Ukraine muss ein Ende haben. Österreich wird dazu jeden möglichen Beitrag leisten und steht als Ort des Dialogs zur Verfügung", so der Kanzler.

Indiens Premier Modi wurde mit militärischen Ehren am Ballhausplatz empfangen.
Indiens Premier Modi wurde mit militärischen Ehren am Ballhausplatz empfangen.
Helmut Graf

Wirtschaftsforum

Im Anschluss an ihr Treffen im Kanzleramt nahmen Nehammer und Modi an einem indisch-österreichischen Wirtschaftsforum in der Hofburg teil. Auch ÖVP-Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher sowie rund 40 Unternehmensvertreter warn dabei.  "Für österreichische Firmen gibt es am indischen Markt viele Möglichkeiten, durch das Forum haben wir die Sichtbarkeit heimischer Unternehmen noch einmal verstärkt", so Kocher laut einer Aussendung.

Start-up-Partnerschaft

Modi gab bekannt, dass Indien und Österreich eine Start-up-Partnerschaft schließen. Zudem werde ein umfassender Zehnjahresfahrplan für die gemeinsame Kooperation ausgearbeitet.

Im Anschluss an das Businessforum gab es ein offizielles Mittagessen mit rund 100 Personen zu Ehren des indischen Premiers.  Zu den geladenen Gästen zählten unter anderem Nobelpreisträger Anton Zeilinger sowie die Medizinerin und Österreichs ESA-Astronautin Carmen Possnig. Annähernd die gesamte Bundesregierung hatte sich angesagt.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen führte Modi kurz durch die Hofburg.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen führte Modi kurz durch die Hofburg.
Helmut Graf

Für Modi ging es dann weiter zu einem kurzen Treffen mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Hofburg.

Nach dem offiziellen Programm wollte Modi noch die indische Community in Wien treffen. An dem Event sollten rund 700 Personen teilnehmen.

sea
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