Szene
"War ein funktionierender Alkoholiker"
Der Megastar erzählt erstmals von seiner Alkoholsucht. Kanye habe den Schnaps gebraucht, um in der Öffentlichkeit funktionieren zu können.
Kayne West (42) gibt sich in einem neuen Interview mit "GQ" ungewohnt offen. Er spricht über eine vergangene Zeit, in der er täglich Alkohol konsumierte, um – mit eigenen Worten – Clark Kent (das Alias von Superman) zu sein. Er habe sein Genie unterdrücken müssen, weil die Menschen für sein wahres Potenzial nicht bereit gewesen seien.
Die Sucht sei so stark gewesen, dass er an einer Preisverleihung mit einer Flasche Hennessy aufgekreuzt sei, aber von der Öffentlichkeit trotzdem nie als Alkoholiker gesehen worden sei. "Jeder kennt den Moment mit dem Hennessy auf dem roten Teppich, aber niemand sagte: 'Kanye West hat ein Alkoholproblem.' Dabei habe ich die Flasche mitgenommen, um überhaupt zur Preisverleihung gehen zu können und sie auszuhalten."
"Ich war ein funktionierender Alkoholiker"
Eines Tages sei er in seinem Büro gewesen und habe an einer Couture-Kollektion für Yeezy gearbeitet. Im Kühlschrank habe eine Flasche Wodka gestanden. "Ich wollte mir einen Daytime-Drink machen. Dann schaute ich die Flasche an und sagte mir: Teufel, heute kriegst du mich nicht!"
Dieser Gedanke habe sich in seinem Gehirn festgesetzt wie ein Tattoo, sagt der Rapper. "Ich habe nichts mehr getrunken, seit mir klar wurde, dass ich das Tag für Tag getan habe. Ich habe es mir selbst nie eingestanden, aber irgendwann gemerkt, dass ich ein funktionierender Alkoholiker war."
Kanye ist stolz auf sich
"Die Leute haben mich zwar als verrückt bezeichnet – aber nicht als funktionierenden Alkoholiker, obwohl ich morgens Wodka in meinen Orangensaft kippte."
Er habe es von seiner Sucht weggeschafft, seine Ziele übertroffen und die "Fiktionen realisiert", sagt er, "das ist auf meinem neuen Album zu hören". "Jesus Is King" ist Ende 2019 erschienen.