Nach Katastrophen-Flut

"Kann man nicht verhindern" – Explosionen in Kraftwerk

Seit drei Wochen löscht die Betriebsfeuerwehr der EVN immer wieder die Brände auf ihrem Areal in Dürnrohr.

Michael Pollak
"Kann man nicht verhindern" – Explosionen in Kraftwerk
Kraftwerk Dürnrohr aus der Luft - auf 23 Hektar kam es zu Explosionen
EVN, Stefan Zach

Das verheerende Hochwasser ist bereits ein Monat her. Noch immer wird gegen die schwerwiegenden Folgen angekämpft. So auch bei der EVN. Nachdem der Perschlingdamm geborsten ist, wurde das Areal des Sonnenkraftwerk Dürnrohr (Bezirk Tulln) völlig überflutet. Zum Teil stand es drei Meter unter den Fluten. Jetzt geht das Wasser langsam zurück – auch weil die EVN mit leistungsstarken Pumpen seit drei Wochen im Einsatz ist.

Was wie eine gute Nachricht klingt, löst allerdings heftige Explosionen aus. Die riesigen Sonnenpaneele (insgesamt so groß wie 36 Fußballfelder) tauchen aus dem Wasser wieder auf, die Sonne strahlt auf die Kollektoren.

Paneele erzeugen wieder Strom

"Die machen jetzt, was sie immer machen – sie erzeugen Gleichstrom", sagt EVN-Sprecher Stefan Zach zu "Heute". Da beginnt allerdings das Problem. Es ist lebensgefährlich.

Der Gleichstrom wird auf die tiefergelegenen Wechselrichter geleitet – diese "wandeln den Gleichstrom in Wechselstrom für das Netz", also für die Haushalte, erklärt Zach.

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    Kraftwerk aus der Luft, alles steht unter Wasser
    Kraftwerk aus der Luft, alles steht unter Wasser
    EVN, Stefan Zach

    Nebeneffekt: Es kommt zur Elektrolyse. "Da wird das Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten. Wasserstoff ist allerdings ein brennbares Gas." In diesen Wechselrichtern kommt es immer wieder zu Funkenflug – das kann man nicht verhindern. Da entzündet sich das Gas.

    Das Risiko ist bald gebannt

    "Das ist wirklich gefährlich", sagt der EVN-Experte, "seit drei Wochen ist die Betriebsfeuerwehr im Dauereinsatz."

    Die Gefahr hat ein Ablaufdatum: Mittlerweile sind fast alle Wechselrichter abgebrannt – das Risiko ist also fast gebannt. Ersatz für die kaputten Geräte ist bestellt. Allerdings wird die neuerliche Betriebsaufnahme noch Monate dauern.

    Laut EVN haben diese Ausfälle keine Auswirkungen auf das Stromnetz der Kunden.

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      privat, iStock

      Auf den Punkt gebracht

      • Seit drei Wochen kämpft die Betriebsfeuerwehr der EVN in Dürnrohr gegen die Folgen einer verheerenden Flut, die das Sonnenkraftwerk überflutet hat
      • Während das Wasser langsam zurückgeht, führen die wieder auftauchenden Sonnenpaneele zu gefährlichen Explosionen durch Elektrolyse, was die Feuerwehr im Dauereinsatz hält; die Gefahr wird jedoch bald abnehmen, da fast alle Wechselrichter bereits abgebrannt sind
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