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Kann ich mit NFTs Millionär werden?

Digitale Kunst wird für Millionen verkauft und ein Meme kostet mehrere Tausend Euro. NFTs sind gefragt und es lässt sich viel Geld damit verdienen.

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Immer mehr Kunstschaffende setzen auf Non-Fungible-Token, kurz NFT.
Immer mehr Kunstschaffende setzen auf Non-Fungible-Token, kurz NFT.
PHILIP FONG / AFP / picturedesk.com
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Was sind NFTs?

Non-Fungible-Token, kurz NFT, steht für so viel wie "ein einzigartiges digitales Objekt". Dabei kann ein NFT ein reales Objekt, wie etwa ein Kunstwerk, in der digitalen Welt darstellen. "Ein NFT kann aber auch rein digital sein, wie beispielsweise ein Meme oder eine Waffe in einem Game", erklärt Markus Knecht, Blockchain-Experte der Fachhochschule Nordwest-Schweiz (FHNW).

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Wie funktioniert das?

NFTs basieren wie Kryptowährungen auf einer Blockchain. Auf der Blockchain werden die Daten – anders als sonst im Internet – nicht an einem zentralen Ort gespeichert, sondern auf zahlreichen Rechnern gleichzeitig. "Das macht NFTs technisch sicher vor Angriffen und Fälschungen", so Knecht. Wer ein NFT kauft, sichert sich das Eigentumsrecht auf eine bestimmte digitale Datei.

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Welche Zukunft haben NFTs?

NFTs boomen und die Preise steigen rasant an. Bezahlt werden können die digitalen Objekte fast nur mit Kryptowährungen: "Die Hürde, NFTs zu kaufen, ist darum noch sehr groß", erklärt Daniel Diemers, Blockchain-Experte bei SNGLR Group. Doch immer mehr große Firmen wie Adidas und Nike investieren in NFTs. Das könnte die Preise drücken. "Ich kann mir gut vorstellen, dass der Großteil der jüngeren Personen dann in ein paar Jahren NFTs besitzt", so Diemers.

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    Diese Avatare sollen künftig für die Schweizer Firma Zeam mit Kundinnen und Kunden im Metaverse kommunizieren. Die Co-Gründer von Zeam, Yaël Meier und Jo Dietrich, haben dafür 29.000 Euro gezahlt.
    Diese Avatare sollen künftig für die Schweizer Firma Zeam mit Kundinnen und Kunden im Metaverse kommunizieren. Die Co-Gründer von Zeam, Yaël Meier und Jo Dietrich, haben dafür 29.000 Euro gezahlt.
    Zeam/Dominik Lindegger
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    Was haben NFTs mit Metaverse zu tun?

    Als Metaverse versteht man eine virtuelle Welt, die mit der Blockchain arbeitet. Diese digitale Umgebung gehört niemandem und gilt als eine Erweiterung des Internets. Als Metaverse werden aber auch das Open-World-Game "The Sandbox" oder Meta, ehemals Facebook, bezeichnet. Darin können sich Menschen mit einer Verkörperung von sich selbst, sogenannten Avataren, bewegen. Diese basieren auf NFTs. "Auch Gegenstände wie Schwerter, Häuser und Grundstücke können im Metaverse als NFTs gehandelt werden", erklärt Désirée Velleuer, CEO der Crypto Consulting AG.

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    Und was ist mit Kryptowährung?

    Sie basiert wie ein NFT auf der Blockchain. Kryptowährungen sind aber Fungible-Token: "Jedes Stück ist gleich und kann nicht unterschieden werden", erklärt Désirée Velleuer. NFTs sind sozusagen das Gegenstück zur Kryptowährung. Dabei hat die Kryptowährung Ethereum als erste NFTs auf der Blockchain abgebildet. NFTs können darum auf den meisten Verkaufsplattformen nur mit Ethereum gekauft werden.

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    Welche Vorteile haben NFTs?

    Besonders interessant sind NFTs für Kunstschaffende. Denn ein Kunstwerk kann im Internet ohne Mehrkosten von allen Leuten weiterverteilt und kopiert werden. Durch NFTs ist es Kunstschaffenden nun einfacher möglich, ihre Originale zu verkaufen und Geld zu verdienen. "Raritäten können allgemein einfacher gehandelt werden", so Velleuer. Auch könne Blockchain als weltweite, sichere Datenbank angesehen werden: "Pässe und Diplome könnten darauf gespeichert und Fälschungen besser vermieden werden."

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    Kann ich mit NFTs Millionär werden?

    "Ja, das geht, ist aber sehr schwierig", sagt Thomas Brandon Kovacs zu "20 Minuten", der auf den sozialen Medien als Sparkojote bekannt ist. Bei virtuellen Objekten könne es massive Wertsteigerungen aber auch -verluste geben. Der Finanzblogger warnt vor dubiosen Gewinnversprechen. "Viele wollen schnell reich werden und verlieren dann Geld, weil es viel Manipulation im Markt gibt", so Kovacs. Es brauche wie im Kunstmarkt Glück oder das nötige Wissen, um die Werke eines Künstlers zu erwischen, die später im Wert steigen könnten.

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    Was ist problematisch daran?

    Die Blockchain ist zensurresistent: Transaktionen können nicht rückgängig gemacht oder gelöscht werden. Das kann problematisch werden: "NFTs für illegale Inhalte können nicht einfach beseitigt werden", erklärt Markus Knecht von der FHNW. Auch läuft alles anonym ab. Urheber ausfindig zu machen, ist extrem schwierig. Zudem sind NFTs nur technisch sicher vor Fälschungen: "Man kann beispielsweise von einem Bild Tausende NFTs erstellen", so Knecht. Jedes dieser NFTs ist zwar einzigartig – wirklich viel Wert hat aber nur das NFT, welches von der Gesellschaft als Original anerkannt wird. "Den Unterschied kann ein Mensch, ohne entsprechendes Expertenwissen, jedoch nicht feststellen." So könnte es zu Betrugsmaschen kommen.

    So entwickeln sich NFT-Preise
    Beliebte NFTs sind die sogenannten Cryptopunks. Diese wurden 2017 vom Larva Labs Studio ins Leben gerufen. Es gibt gesamthaft 10.000 dieser Bilder. Wer am 1. Jänner 2021 einen Cryptopunk gekauft hat, zahlte durchschnittlich 6.000 US-Dollar dafür. Ende 2021 liegt der Durchschnittspreis bereits bei 301.000 Dollar.