Szene
Kam Ur-Österreicherin etwa aus der Ukraine?
Woher stammt die 29.500 Jahre alte "Venus von Willendorf"? Die Frauenfigur hat laut neuen Erkenntnissen auf jeden Fall eine weite Reise hinter sich.
Breite Hüften, ausladende Brüste, das Gesicht fehlt. Von der 1908 in Willendorf in der Wachau gefundenen Statuette kann man auch heute noch nur wenig mit Sicherheit sagen, abgesehen von ihrem Alter und der Tatsache, dass sie 11 Zentimeter klein ist. Vermutet wird, dass es sich um eine Fruchtbarkeitsstatue handelt, eindeutig festgestellt konnte das aber nicht werden.
Neueste Untersuchungen des Naturhistorischen Museums könnten jetzt aber die Herkunft der Venus klären: Der Künstler verwendete vor fast 30.000 Jahren das Material Oolith für seine Figur, ein Gestein, das sich aus Kalkkügelchen zusammensetzt und eigentlich nur in eher flachen tropischen Gewässern entstehen konnte. Und das vor 150 Millionen Jahren.
Das sagt die Wissenschaft
Die Geologen Alexander Lukeneder und Mathias Harzhauser verglichen Materialproben mit bekannten Oolith-Abbaugebieten und kamen zu dem Schluss, dass das Material aus dem Donezbecken stammen könnte, also aus einer der beiden Regionen in der Ukraine, die sich jüngst aus Machtgelüsten Russlands heraus für unabhängig erklärt haben.
Ur-Österreicherin hat Migrationshintergrund
Für das Donezbecken als Herkunftsort der Venus bzw. ihres Materials spricht, dass dort ähnliche Frauenfiguren gefunden wurden. Für möglich halten die Wissenschaftler aber auch eine Herkunft aus der Region um Italiens Gardasee. So oder so: Die Ur-Österreicherin hat auf alle Fälle Migrationshintergrund.