Szene

Kalte Räume in der Wiener Albertina

Mengeles Labor und kalte Räume aus der geschlossenen Anstalt – Ab Freitag zeigt die Albertina die Ausstellung "Ben Willikens. Kälte – Räume".

Heute Redaktion
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Ben Willikens "Raum 1475" (ORTE 2), 2021
Ben Willikens "Raum 1475" (ORTE 2), 2021
Albertina

Käfige, Schlüssel, Eisentüren, Bahren oder Spinde. Wer ab Freitag durch die Ausstellung "Ben Willikens. Kälte – Räume" schreitet, dem wird in der gut geheizten Albertina ein kalter Schauer über den Rücken laufen: Der heute 82-jährige deutsche Maler und ehemalige Rektor der Münchner Kunstakademie verbrachte wegen einer Krankheit 1969 ein Jahr in einer geschlossenen Anstalt und entwickelte in der Folge eine ganz eigene Bildsprache, deren Mittelpunkt leere Gänge und Räume in Kliniken sind, die meistens in nüchternen Blau- oder Grautönen gehalten. Auch wenn auf seinen Werken keine Menschen zu sehen sind, stehen diese trotzdem im Mittelpunkt der Bilder, wenn auch nur als Reflexion durch gezeigte Objekte.

Neben Willikens Anstaltsbildern zeigt die Ausstellung auch sein Spätwerk, in dem sich der Maler intensiv mit dem Dritten Reich auseinandersetzt. So wirft er etwa einen Blick in das Labor des Auschwitz-Arztes Mengele oder in Hitlers Wohnraum am Obersalzberg. Dabei zeigen diese leeren Räume oft auch die pure Banalität des Bösen.

"Ben Willikens. Kälte – Räume" ist von Freitag bis zum 1. Mai in der Wiener Albertina zu sehen.

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