Welt

Für 14.000 Tote verantwortlich – Ex-Folterchef tot

Er galt als Folterchef der Roten Khmer. Am Mittwoch starb er in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh. Er war für 14.000 Ermordungen verantwortlich.

Michael Rauhofer-Redl
Teilen
Kaing Guek Eav, einst für die Rote Khmer tätig, ist tot.
Kaing Guek Eav, einst für die Rote Khmer tätig, ist tot.
Picturedesk/APA

Kaing Guek Eav ist tot. Der einstige Folterchef der Roten Khmer ist tot. Eav alias Duch starb im Alter von 77 Jahren in einem Krankenhaus in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh. Die genaue Todesursache war zunächst nicht bekannt. Kundgemacht wurde der Tod von Neth Peaktra, Sprecher des Rote-Khmer-Tribunals.

Duch war 2010 der erste ranghohe Vertreter des ultrakommunistischen Regimes und der menschenverachtenden Bewegung, der wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt worden war. 2012, nach einer abgelehnten Berufung, bekam er eine lebenslange Freiheitsstrafe aufgebrummt. Als Leiter des Gefängnisses S-21 war er für die Folter und den Tod von mindestens 14.000 Personen verantwortlich. 

"Niemand hatte eine Chance"

Über seine Tätigkeit in dem Gefängnis sagte er dem "Spiegel" bereits im Jahr 2008: "Ich und alle anderen, die an diesem Ort arbeiteten, wussten, dass jeder, der dort hin kam, psychologisch zerstört und durch ständige Arbeit eliminiert werden musste und keinen Ausweg bekommen durfte. Keine Antwort konnte den Tod verhindern. Niemand, der zu uns kam, hatte eine Chance, sich zu retten."

In dem als Tuol Sieng bekannten Gefängnis wurden von 1975 bis 1979 mehrere Tausend Menschen festgehalten. Heute befindet sich dort ein Genozid-Museum. 

1/54
Gehe zur Galerie
    <strong>25.11.2024: Baby getötet, Familienstreit: Was bis jetzt bekannt ist.</strong> In der Familie der 30-jährigen Mutter soll es vor der schrecklichen Tat rumort haben. Denn die kleine Melek sei nicht gewünscht gewesen, hieß es. <a data-li-document-ref="120074266" href="https://www.heute.at/s/baby-getoetet-familienstreit-was-bis-jetzt-bekannt-ist-120074266">Die ganze Story hier &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120074604" href="https://www.heute.at/s/alles-andere-waere-ja-verrueckt-kunasek-ansage-im-tv-120074604"></a>
    25.11.2024: Baby getötet, Familienstreit: Was bis jetzt bekannt ist. In der Familie der 30-jährigen Mutter soll es vor der schrecklichen Tat rumort haben. Denn die kleine Melek sei nicht gewünscht gewesen, hieß es. Die ganze Story hier >>>
    Sabine Hertel