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Kabellos! Arlo Essential Video Doorbell Wire-Free

Endlich kabellos! Das Technologieunternehmen Arlo bringt mit der Essential Video Doorbell Wire-Free eine Video-Türklingel mit Akku-Betrieb. Der Test.

Rene Findenig
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    Arlo Klingel
    Arlo Klingel
    Heute

    Es klingt erst einmal ziemlich ungewöhnlich, stellt sich aber als echtes Tech-Must-Have heraus. Die Arlo Essential Wire-Free Video Doorbell kombiniert einerseits die bekannte Qualität von Technik und Video der bisherigen Arlo-Produkte, verzichtet aber andererseits auf Kabelsalat und komplizierte Montage. In gut zehn Minuten hat jeder Laie die neue Video-Türklingel im Betrieb und auch die Montage zeigt sich sehr simpel, ohne dass viel Werkzeug oder Wissen vorhanden sein müssen.

    Der Sinn der Klingel ist einfach: Sie ersetzt die in Wohnungen und Häusern vorhandenen Standard-Klingeln und bietet zusätzlich die Möglichkeit, mit Besuchern sprechen zu können, ohne dass man daheim sein muss. Zudem informiert die Kameraaufnahme über Geschehnisse vor der eigenen Haustür oder zeigt gleich, wer denn da vor dem Heim steht. Vorweg: Wer mit der Klingel liebäugelt, sollte sich zuerst über das Thema Privatsphäre und wo eine solche Kamera-Klingel eingesetzt werden darf, schlau machen.

    Akku läuft mehrere Wochen lang

    Die Klingel selbst unterstützt übrigens nicht nur den Akku-Betrieb, sondern kann wie bisherige Klingeln auch mit dem Klingelkasten verdrahtet und so betrieben werden. Da aber das kabellose Betreiben der Clou ist, dreht sich dieser Test vor allem um diese Funktionsweise. Der Akkubetrieb ist dabei verlässlich, einmal geladen reicht die Kapazität des Akkus für mehrere Wochen. Im einwöchigen Testzeitraum fiel die Ladung des Akkus gar nur von 100 auf 97 Prozent. Der Akku kann natürlich wieder aufgeladen werden, ein USB-Kabel findet sich dazu in der Packung, ein Netzteil braucht man selbst.

    Das alles und eine Kurzanleitung findet sich in der Packung der Arlo-Klingel.
    Das alles und eine Kurzanleitung findet sich in der Packung der Arlo-Klingel.
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    Die Inbetriebnahme erfordert ein Smartphone und die Arlo-App. Vor Beginn wird der Akku der Klingel voll geladen, was etwas über eine Stunde dauert. Dann kann mit dem Pin-Werkzeug das Gehäuse der Klingel geöffnet und der Akku eingelegt sowie das Gehäuse wieder verschlossen werden. Über die App wird danach einfach das Produkt ausgewählt und mit dem Heim-WLAN verbunden. Nach einer kurzen, automatischen Pairing- und Update-Phase ist die Klingel einsatzbereit.

    Großer Video-Winkel der Kamera

    Wo die Klingel letztlich montiert wird, wird eine Montageblatte mit Schrauben in der Wand oder am Türrahmen fixiert, in die die Klingel einfach eingeklippt werden kann und dabei sehr solide hält. Arlo empfiehlt eine Montagehöhe von rund 122 Zentimetern, ganz so genau muss man das allerdings nicht nehmen. Der Grund: Die Kamera bietet einen dermaßen großen Video-Winkel, der nahe an 180 Grad kommt. Damit hat man wirklich alles, was vor der Tür passiert, auch bei etwas abweichenden Montagehöhen im Blick. Als Bild spielt die App ein quadratisches Videobild aus und die Kamera reagiert auf Wunsch auch auf Bewegungen und Geräusche.

    Videoqualität, Benachrichtigungen und Funktionsweise kann man übersichtlich in der Arlo-App personalisieren. Wird der Klingelknopf gedrückt, ist es sogar möglich, einen hörbaren Klingelton auszuspielen. Das ist allerdings gar nicht notwendig, denn die App spielt auch eine Klingel-Benachrichtigung aus. Ein kleiner Vorteil gegenüber Konkurrenten: Wird geklingelt, dauert es hier nicht mehrere Sekunden, bis die App öffnet und das Video-Bild erscheint, sondern man kann quasi live mit einer Klingel-Benachrichtigung den Klingelnden sehen und mit ihm sprechen. Auf Wunsch übrigens auch als ganz normaler Anruf auf das Smartphone.

    Sehr praktische Funktionen verbaut

    Sowohl Videobild als auch der Klang (beidseitig über Lautsprecher und Mikrofon) sind sauber und deutlich seh- und hörbar. Als Videoauflösung gibt es Full-HD mit HDR-Unterstützung, was auch noch ein brauchbares Bild in etwas dunkleren Umgebungen liefert. In hellen Umgebungen ist das Bild sogar bis in die Details knackscharf. Wer mit dem Besucher nicht direkt reden will, kann sich vorgefertigte Sprachnachrichten ausspielen lassen, etwa: "Ich bin gleich an der Tür" oder "Bitte stellen Sie das Paket vor der Türe ab". Praktisch!

    Auch in dunklen Umgebungen (Foto) bekommt man noch ein brauchbares Bild. In hellen Umgebungen ist alles knackscharf.
    Auch in dunklen Umgebungen (Foto) bekommt man noch ein brauchbares Bild. In hellen Umgebungen ist alles knackscharf.
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    Optional wird noch die Möglichkeit geboten, dass der Besucher eine Sprachnachricht hinterlassen kann, wenn der Besitzer 20 Sekunden nach dem Klingeln nicht reagiert. Im Test machten davon aber nur ganz wenige Besucher Gebrauch, da scheint die Hemmschwelle doch etwas höher zu sein. Auch die Bewegungserkennung wurde schlau umgesetzt: Der Nutzer kann in der App festlegen, in welchem Bildbereich der Kamera sie anschlagen soll und liefert dann bei Bewegungen Benachrichtigungen mit einem Bild der Bewegung an die App. Nach dem gleichen Prinzip schlägt die Audioerkennung an. Die Türklingel fungiert also gleichzeitig auf Wunsch auch als Sicherheitssystem.

    Auch in der Nacht nicht blind

    In schwarzer Nacht schaltet die Kamera auf Nachtsicht um, was die Besucher noch immer gut erkennbar macht. Und wird es einmal wirklich gefährlich, kann ein lauter Alarmton abgespielt werden, der die Person in die Flucht schlägt. Die Klingel selbst kann übrigens, zumindest ohne sie zu beschädigen, mit dem Pin-Werkzeug aus der Montageplatte entnommen werden. Das macht Diebstahl zwar nicht unmöglich, aber sehr aufwendig - abgesehen davon, dass sie nur mit dem gekoppelten Smartphone funktioniert. Außerdem ist sie wasserdicht und gegen Regen, Schnee, Staub und Hitze geschützt.

    Die Klingel funktioniert optional auch mit Google Assistant und Amazon Alexa. Bei der Inbetriebnahme ermöglicht Arlo einen dreimonatigen kostenlosen Zugang zu seinem Abo-Programm. Danach kostet das Abo mit 30-Tage-Videoverlauf in der Cloud, interaktiven App-Benachrichtigungen und allen Kamera-Erkennungsfunktionen nur 2,79 Euro, ein fairer Preis. Wer die Klingel nach dem Testzeitraum ohne Abo nutzt, kann immer noch auf das Video-Live-Streaming und die einfachen Benachrichtigungen der App zugreifen.

    Ein echtes Must-Have für Smart Homes

    Die Klingel im schwarzen oder weißen Gehäuse kostet im Handel rund 200 Euro. In der Praxis stellt sich die ungewöhnliche Kombi aus keinerlei Kabel und einer Klingel mit Kamera, Mikrofon und Lautsprecher als echtes Must-Have für Smart Homes heraus. Das Abomodell ist günstig, die Inbetriebnahme und Montage der Video-Klingel auch für jeden Menschen ohne technisches Vorwissen und handwerklichen Erfahrungen supereinfach. Offen bleibt nur die Frage, ob aus Privatsphäre-Gründen ein Betrieb am jeweiligen Ort überhaupt möglich ist.

    So sieht die Arlo Essential Video Doorbell Wire-Free montiert aus. Sie ist gegen Regen, Schnee, Staub und Hitze geschützt.
    So sieht die Arlo Essential Video Doorbell Wire-Free montiert aus. Sie ist gegen Regen, Schnee, Staub und Hitze geschützt.
    Heute

    Technisch überzeugt die kabellose Klingel in jeder Hinsicht. Das Gehäuse widersteht Umwelteinflüssen, das Kamerabild ist klar und scharf, der Ton deutlich und laut. Praktisch sind dabei auch die App-Funktionen wie einmonatiger Video-Verlauf, das sofortige Beantworten von Klingel-Anfragen und die Erkennung von Bewegungen und Geräuschen. Und der Akku ist so leistungsstark, dass er alle paar Wochen mal für rund eine Stunde an die Steckdose muss. Kurz: Wer sich für eine smarte und sehr einfach zu montierende Videoklingel interessiert, für den steht die Arlo Essential Video Doorbell Wire-Free bereit.