Justiz rechnet nun mit "Dr. Bordell" ab!

Österreichs einziger Akademiker im Rotlichtgewerbe ist entzaubert. Morgen steht Dr. Alexander Gerhardinger (52) in Wels (OÖ) wegen Kapitalverbrechen vor Gericht. In U-Haft gestand er umfassend.

(52) in Wels (OÖ) wegen Kapitalverbrechen vor Gericht. In U-Haft gestand er umfassend.

Dr. Alexander Gerhardinger hätte besser auf den Volksmund gehört: "Schuster, bleib bei deinem Leisten!" Doch als der Betriebswirt 2002 mit Immobilien pleiteging, witterte er Morgenluft im Nachtgeschäft. Resultat: Freitag steht Gerhardinger wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, Brandstiftung und schweren Betrugs vor Gericht. In U-Haft legte der schillernde Akademiker (Anwalt Nikolaus Rast) eine Lebensbeichte ab.

Schlägertruppe engagiert

Und die zeigt seine Todsünden: Als Neuling im Bordell-Biz schlief er mit der Frau seines ersten Partners. Der drohte mit Rache, Ziel: Gerhardingers Tochter. Also suchte der Quereinsteiger Schutz, zumal er in der Szene rasch mit eigenen Betrieben (Napoleonhof, Golden Time) aufstieg. Für 3.000 Euro jeden Monat engagierte Gerhardinger die Schlägertruppe "Objekt 21".

Und mit diesem Rückhalt drehte der einstige Biedermann durch: Laut Staatsanwalt ließ er Konkurrenten foltern, giftige Skorpione aussetzen und , nachdem er Investoren betrogen hatte. Vor Gericht wird "Dr. Bordell" sagen: "Es tut mir leid.".