Trendumkehr
Junge Pendler setzen immer stärker aufs eigene Auto
Immer mehr Menschen setzen aufs eigene Auto beim Pendeln zur Arbeit. Besonders die Jüngeren sagen den Öffis baba. 59 Prozent fahren selbst.
Wenn die Arbeit nicht zum Arbeitnehmer kommt, muss der eben zur Arbeit fahren. Auch wenn sich das Homeoffice während Covid bewährt hat, müssen viele Angestellte täglich ins Büro. Nun gibt es einen neuen Trend: Statt Bus, Bahn und Fahrgemeinschaften setzen Pendler immer öfter auf die Fahrt mit dem eigenen Auto.
Besonders die jüngeren Leute scheinen keine Lust auf den täglichen Öffi-Ritt zu haben. Der Anteil der Pendler steigt, insbesondere unter Jüngeren und in der Bundeshauptstadt. Laut einer AutoScout24 Umfrage nutzen 6 von 10 Pendlern in Österreich das Auto.
500 Österreicher mit Auto befragt
Immer mehr Österreicher im Besitz eines Autos pendeln, wie die Studie unter 500 befragten Autobesitzern zeigt, mit dem Auto. Waren es 2023 noch 53 Prozent, sind es heute 59 Prozent, die mit dem Auto zur Arbeit oder zur Ausbildungsstätte fahren. Auch in der Bundeshauptstadt, wo unterdurchschnittlich viele Pendler wohnen, zeigt sich gegenüber 2023 ein bemerkenswerter Anstieg: Ein Drittel (33 Prozent) der Wiener pendelt, 2023 waren es nur 24 (ein Viertel) Prozent.
Schaut man sich die Umfrage genauer an, fällt auf, dass im Vergleich zu 2023 insbesondere jüngere Personen vermehrt pendeln. Die Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen gibt mittlerweile 74 Prozent an, mit dem PKW zum Job oder zur Ausbildung zu fahren (vs. 50 Prozent 2023), in der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen sind es 71 Prozent (vs. 65 Prozent 2023).
Keine Öffis in der Nähe – Auto liegt nahe
Ein Grund für die Entscheidung, mit dem eigenen Auto anzureisen ist die Anbindung an den öffentlichen Verkehr, das sei zwar ein Grund - aber nicht der entscheidende, so die Autoren der Studie. 500 österreichische Autobesitzer von 18 bis 69 Jahren wurden online befragt.
Wer eher oder überhaupt nicht an den öffentlichen Verkehr angebunden ist, pendelt überdurchschnittlich häufig – auch häufiger als noch 2023: Damals waren es 66 Prozent, heute sind es 72 Prozent. Doch gestiegen ist der Anteil der Pendler auch unter denen, die sich weder gut noch schlecht angebunden fühlen (69 Prozent 2024 vs. 63 Prozent 2023) sowie unter denen, die sich sehr gut oder gut angebunden fühlen (50 Prozent 2024 vs. 43 Prozent 2023).
Oberösterreich und Salzburg pendeln am häufigsten
Salzburger und Oberösterreicher haben den höchsten Pendleranteil. Hier nutzen 68 Prozent das Auto für die Fahrt zur Arbeit oder Ausbildung. Steirer und Kärntner liegen bei 66 Prozent, in Niederösterreich und im Burgenland bestreiten 62 Prozent den Arbeitsweg mit dem eigenen Auto.
Die westlichsten Bundesländer Vorarlberg und Tirol kommen auf 56 Prozent. Den geringsten Anteil an Pendlern hat Wien mit 32 Prozent. Aber auch hier ist die Anzahl der Pendler im Auto im Vergleich zum Vorjahr (24 Prozent) gewachsen.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Immer mehr Menschen, insbesondere jüngere Pendler, nutzen das eigene Auto für den Arbeitsweg, wie eine Umfrage unter 500 Österreichern zeigt
- Der Anteil der Autopendler ist von 53 Prozent im Jahr 2023 auf 59 Prozent gestiegen, wobei besonders in Wien und unter den 18- bis 29-Jährigen ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen ist