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Junge AfD-Wählerin: "Ich hasse Nazis, aber..."

Im deutschen Bundesland Thüringen ist nach den Landtagswahlen die AfD die stärkste Kraft. Das sagen Jungwähler aus Erfurt über ihre Entscheidung.

20 Minuten
Junge AfD-Wählerin: "Ich hasse Nazis, aber..."
Ronja (18) hat die AfD gewählt, deren Spitzenkandidaten Björn Höcke findet sie aber "extrem".
Screenshot 20 Minuten

Deutschland stöhnt, die internationalen Schlagzeilen sind entsetzt über den Rechtsruck. Die AfD ist DER Wahlsieger der Urnengänge in Sachsen und Thüringen, wurde in Letzterem sogar stimmenstärkste Kraft. Doch wie kommt es, dass eine vom Landes-Verfassungsschutz als "gesichert rechtsextrem" eingestufte Partei solchen Zulauf erhält?

Das "Heute"-Partnerportal "20 Minuten" aus der Schweiz ist nach Erfurt gereist und hat dort mit Jungwählern gesprochen.

VIDEO: Das denken Jungwähler in Erfurt

Ronja (18) wählte die AfD auch als Protest, weil die aktuelle Regierung nichts hinbekomme. Sie habe als Frau nachts Angst aus dem Haus zu gehen, den blauen Spitzenkandidaten Björn Höcke findet sie selbst "extrem".

Anders sieht das Mario (20), sollte die AfD in Thüringen mitregieren können, will er wegziehen. Die Partei vertrete nicht seine Wertvorstellungen.

Das Wahlergebnis im Überblick

Im deutschen Bundesland Thüringen ist nach den Landtagswahlen die Alternative für Deutschland (AfD) mit Abstand die stärkste Kraft, erhielt rund 400.000 Stimmen. Sie kommt damit auf 32,8 Prozent (+9,4) und 32 Sitze im Landtag.

Rechtsruck in Deutschland! Sachsen und Thüringen haben gewählt

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    Der sächsische CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer und seine Frau am Weg zur Stimmabgabe.
    Der sächsische CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer und seine Frau am Weg zur Stimmabgabe.
    REUTERS/Lisi Niesner

    Noch stärken Zuwachs erhielt die Linkspopulistin Sahra Wagenknecht mit ihrem gleichnamigen Bündnis. Dieses hatte sie erst im Jänner gegründet, schaffte damit quasi aus dem Stand 15,8 Prozent. Das reicht für Platz Drei.

    Starke Zweite bleibt die CDU mit leichtem Zugewinn (+1,9) und 23,6 Prozent der Wählerstimmen.

    Massiv abgestraft wurde die regierende Linke von Bodo Ramelow mit einem Minus von 17,9 Prozentpunkten. Die koalierende SPD (6,1%; -2,1) verlor ebenfalls. In die Bedeutungslosigkeit gewählt wurden Grüne (3,2%; -2,0) und FDP (1,1%; -3,9), sie fliegen überhaupt aus dem thüringischen Landtag. Das Wahlergebnis wird so zur gleichzeitigen Watsche für die Landesregierung und die Ampel-Koalition im Bund.

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      Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View

      Auf den Punkt gebracht

      • Nach den Landtagswahlen in Thüringen ist die AfD mit 32,8 Prozent der Stimmen die stärkste Kraft, trotz ihrer Einstufung als "gesichert rechtsextrem" durch den Verfassungsschutz
      • Während einige Jungwähler die AfD aus Protest wählten, lehnen andere sie aufgrund ihrer Wertvorstellungen ab; das Wahlergebnis stellt eine deutliche Abfuhr für die regierende Linke und die Ampel-Koalition im Bund dar
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