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Frau mit Hirn + Star + Nerd = Witziges Liebesdreieck

Nick Hornbys neueste Rom-Com mit mehr Komödie als Romanik über einen verschollenen Star, seinen größten Fan und dessen frustrierte Freundin.

Heute Redaktion
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Annie (phantastisch: Rose Byrne) vergammelt in einer englischen Kleinstadt. Seit 15 Jahren ist sie mit Duncan (Chris O'Dowd) zusammen, doch der beschäftigt sich meist mit seiner Obsession, dem 90er-Jahre Indie-Musiker Tucker Crowe (Ethan Hawke). Duncan führt einen Blog und tauscht lieber mit anderen Fanatikern Verschwörungstheorien zum Verschwinden des Stars aus, als mit Annie Zeit zu verbringen.

E-Mail vom verschollenen Star

Als ein neues Album von Tucker Crowe namens "Juliet, Naked" auftaucht, verreißt es Annie. Ihr Freund empfindet das als Hochverrat. Annie ist baff als sie für ihre Musikreview Lob aus einem ungewöhnlichen Eck erhält. Tucker Crowe persönlich stimmt ihrer vernichtenden Kritik zu. Zwischen den beiden entspinnt sich eine E-Mail-Brieffreundschaft.

Obwohl sich in Annies Leben seit Jahren nichts getan hat, geht es dann Schlag auf Schlag. Erst schießt sich Duncan ins Aus und sie ihn in die Wüste. Dann kündigt Tucker an, dass er mit seinem Sohn (einem von fünf Kindern, die er von verschiedenen Müttern hat) London besucht und sie gern persönlich treffen würde.

So lustig kann Fremdschämen sein

Das erste Treffen zwischen Tucker und Annie läuft etwas linkisch ab. Das ist aber gar nichts gegen den Augenblick, als der Musiker in Annies Wohnung vor einer Wand steht, die mit Bildern von ihm regelrecht tapeziert ist. Und wenn der abgehalfterte Star dann auch noch Duncan, seinen größten Fan trifft, der nicht glauben kann, dass er es wirklich mit dem echten Musiker zu tun hat, würde Annie - zum Gaudium der Zuschauer - am liebsten im Boden versinken.

"Juliet, Naked" - Trailer

Zugegeben, die Geschichte von "Juliet, Naked" - basierend auf dem gleichnamigen Buch von Nick Hornby - ist weit hergeholt. Aber der Cast macht das mehr als wett. Erwähnenswert ist vor allem Rose Byrne, die die bodenständige Annie, umgeben von abgehobenen Männern, hervorragend spielt.

Hornby bleibt sich treu

Bestsellerautor Nick Hornby bleibt seinem Lieblingsthema treu - Musik und extremes Fandom. Doch während es in "High Fidelity" und "About a Boy" ums Erwachsenwerden geht, sind die Helden in "Juliet, Naked" bereits am Erwachsenwerden gescheitert - und unglücklich.

Das Beste kommt zum Schluss

Anstatt aus dem Stoff ein deprimierendes Drama zu machen, entstand eine witzige Rom-Com mit höherem Komödien- als Romantik-Anteil. Das beste am Film ist jedoch das Ende, das es schafft alle Schund- und Schmalz-Fallen leichtfüßig zu umgehen.

Juliet, Naked läuft am 21. Dezember 2018 in den österreichischen Kinos an.

Mein Fazit:

via GIPHY (lam)

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