In einer der größten Höhlen der sogenannten "Schwäbischen Alb" in Baden-Württemberg kam es im Februar zu einem grausamen Tierdrama. Durch die Videoüberwachung des "Hohlen Felsens" konnte eine ganze Gruppe Jugendlicher dabei beobachtet werden, wie sie einen Silvesterböller in der Höhle zündeten – mit schrecklichen Folgen!
Die sogenannte "Backofenhöhle" gehört zum UNESCO-Welterbe und beheimatet eine ganze Population gefährdeter Fledermäuse, die zum Zeitpunkt des schallenden Knalls noch im Winterschlaf waren. Viele Tiere überlebten den Schock nicht, während andere völlig verzweifelt aus der Höhle flüchteten, ohne zu wissen wohin.
Die verantwortlichen Tier- und Naturschützer der Höhle konnten bei der Sichtung des Videomaterials nur noch den Kopf schütteln, denn besonders auffällig war die einheitliche Kleidung der Teenager, die mit Reflektoren ausgestattet war. Gut möglich also, dass die Gruppe sogar einem gemeinnützigen Verein angehört, oder gar der Jugendfeuerwehr, was besonders schockierend wäre.
Beim Jahreswechsel 2004/2005 wurden die Fledermäuse zuletzt aus der Höhle vertrieben, da eine Silvesterparty völlig aus dem Ruder lief und keine Rücksicht auf die Tiere des Waldes genommen wurde. Mehr als zehn Jahre dauerte es, bis sich Fledermäuse wieder in die Höhle getraut hatten, die im Prinzip ein großartiges Winterquartier wäre. Nun mussten sie wieder fliehen und keiner weiß, ob sich auch dieses Mal auf den derzeitigen "Friedhof" zurückkehren.
Die Polizei hat in jedem Fall die Ermittlung aufgenommen und wird zumindest die Täter hoffentlich bald zur Rede stellen können.