Armer "Robert". Der kleine Meerschweinchenbub sollte wohl einfach schnell sterben, denn sonst hätte man ihn wohl kaum in einem Papiersack ohne Futter, Heu, oder Wasser an den nächsten Straßenrand gestellt. Nur aufgrund eines ehemaligen Gemeindebediensteten und der Bürgermeisterin von Leitzersdorf, Sabine Hopf (Bezirk Korneuburg, NÖ) hat "Robert" überlebt.
Man kann sich natürlich nach einer solchen "Entledigung" ungefähr vorstellen, wie das bisherige Leben vom Meerschweinchen ausgesehen haben muss. Vielleicht war er schon immer alleine und nicht artgerecht gehalten worden, oder aber ein Kumpel ist verstorben und man wollte "Robert" auch nicht mehr? In jedem Fall ist das Aussetzen eines Haustieres bösartig und letztklassig, denn "Robert" hätte nicht länger als ein paar Stunden im Papiersack durchgehalten und war den Elementen, aber auch Beutegreifern schutzlos ausgeliefert.
Bürgermeisterin Hopf zeigte sich entsetzt, nachdem sie persönlich das Meerschweinchen zum Assisi-Hof nach Stockerau gebracht hatte:
„Es ist unfassbar, ein wehrloses Meerschweinchen einfach am Straßenrand auszusetzen, als wäre es Müll. Kein Tier verdient so eine Behandlung!“
Weiter vertritt sie die Meinung: "Wer ein Haustier hat, trägt Verantwortung. In unserem Bezirk gibt es genug Tierschutzeinrichtungen, die helfen können. Jetzt ist er am Assisi-Hof in Stockerau in Sicherheit und in besten Händen". Robert wird nun liebevoll umsorgt und bekommt die medizinische Behandlung, die er dringend benötigt.
Stephanie Lang, Leiterin des Assisi-Hofs in Stockerau: "Als Robert zu uns kam, war sein Zustand besorgniserregend. Sein schwacher, kleiner Körper war von Haarlingen befallen - unbehandelt kann das für ein immunschwaches Meerschweinchen bedrohlich sein." Daher ist er derzeit noch in Quarantäne. Dank unserer engagierten Tierpfleger hat Robert nun die besten Chancen auf ein gesundes und artgerechtes Leben am Assisi-Hof in Stockerau.
Wer den Assisi-Hof in Stockerau gerne unterstützen möchte, kann dies via Direktspende oder einer Patenschaft gerne mit nur einem KLICK tun.
So erschreckend Roberts Geschichte auch ist – er ist kein Einzelfall! Er dürfte ein süßes Weihnachtsgeschenk gewesen sein, das nach einigen Wochen einfach nicht mehr interessant war. Immer wieder werden Meerschweinchen und andere Haustiere vernachlässigt, falsch gehalten oder wie Robert gar ausgesetzt.
Stephanie Lang: "Auf sich allein gestellt haben sie nur geringe Überlebenschancen. Dabei sind diese sanften, schutzlosen Tiere auf unsere Verantwortung angewiesen. Wer sie hält, sollte sich vor dem Kauf bitte gut informieren. Wir helfen gerne dabei. Und ihnen ein möglichst artgerechtes Zuhause bieten."
DAS braucht ein Meerschweinchen:
Gruppenhaltung:
Mindestens zwei Meerschweinchen zusammen, idealerweise ein kastriertes Männchen mit mehreren Weibchen.
Großzügiges Gehege:
Mindestmaße von 10 Quadratmetern, optimal mit einer Rennstrecke von mindestens 2 Metern Länge.
Strukturierte Umgebung:
Häuschen, Tunnel, Rampen und Äste bieten Abwechslung und Schutz.
Freilauf:
Täglich ein bis zwei Stunden, bei kleineren Gehegen sogar zwei bis drei Stunden Auslauf.
Ernährung:
Frisches Heu, Gemüse und natürliches Futter, keine Fertigmischungen mit Zucker oder Getreide.
Beschäftigung:
Futterspiele, Verstecke und Suchspiele halten Meerschweinchen geistig und körperlich aktiv.