Jüngster Spieler der Geschichte – Mama weint vor Stolz

Als Francesco Camarda beim 1:0-Sieg gegen die AC Fiorentina in der 82. Minute für Luka Jovic eingewechselt wird, schreibt das Milan-Juwel ein Stück italienische Fußballgeschichte. Mit einem Alter von 15 Jahren und 260 Tagen ist der Stürmer nun der jüngste Spieler, der jemals in einem Serie-A-Spiel zum Einsatz gekommen ist.

Dieser historische Moment sorgt auch bei den Eltern von Camarda für große Emotionen. Ein Video auf X zeigt, wie Mutter Federica die Freudentränen nicht mehr zurückhalten kann, als ihr Sohn erstmals den Rasen des Giuseppe-Meazza-Stadions betritt. Direkt daneben reagiert Vater Manuel mit einem breiten Grinsen auf das Debüt seines Sohnes.

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Camarda selbst zeigt sich von der Reaktion der Fans überwältigt. Als das San Siro im Chor seinen Namen ruft und die Kamera auf ihn draufhält, bläst er seine Backen auf und schnauft sichtlich fassungslos aus.

Vergleich mit Benzema

Doch woher kommt das Supertalent, das scheinbar aus dem Nichts auf der großen Fußballbühne aufgetaucht ist? Eingefleischten Milan-Fans dürfte Camarda, der im Alter von sieben Jahren in die Nachwuchsabteilung der Mailänder gewechselt ist, schon länger ein Begriff sein. Kein Wunder: Camarda erzielte fast 500 Tore in knapp 100 Spielen für diverse Jugendmannschaften der AC Milan.

Zwar nennt Camarda Milan-Legende Zlatan Ibrahimovic als sein großes Idol, in Italien wird er aber vor allem mit Ex-Real-Star Karim Benzema verglichen. Neben seinem Torinstinkt wird seine mentale und charakterliche Stärke zu den Eigenschaften des Stürmers gezählt. Seit Jahren spielt er in Mannschaften, in denen seine Teamkollegen teilweise mehrere Jahre älter sind als er. Im vergangenen Sommer ist er knapp 14, als er die U-15 von Milan mit 22 Toren in 24 Spielen zum Meistertitel führt.

Überall, wo Camarda spielt, schlägt er direkt ein: In diesem September darf Camarda gar erstmals in der Youth League, der Champions League der Nachwuchsteams, ran und steuert beim 4:0 gegen Newcastle gleich zwei Tore bei. Ebenfalls treffsicher zeigt er sich in der Nationalmannschaft: In bislang sechs U-17-Länderspielen hat er viermal eingenetzt.

Camarda profitiert von Okafor-Verletzung

"Sein Fall ist absolut einzigartig, ich habe nie wieder Jungen mit seinen Qualitäten getroffen", sagt sein ehemaliger Jugendtrainer Piero Colangelo gegenüber dem Portal "Sprint e Sport". Kein Wunder, sind mittlerweile auch Clubs außerhalb von Italien auf den gebürtigen Mailänder aufmerksam geworden. Unter anderem sollen Manchester City und Borussia Dortmund bereits ein Auge auf den 15-Jährigen geworfen haben.

Camarda selbst hatte aber immer nur ein Ziel: Einmal in der Serie A für sein Milan aufzulaufen, wie er im Sommer 2022 nach dem U-15-Meistertitel erklärt hatte. Keine eineinhalb Jahre später hat er diesen Meilenstein bereits erreicht. Milan-Trainer Stefano Pioli musste für das Ligaspiel gegen die Fiorentina gleich auf mehrere Offensivkräfte verzichten. Neben dem gesperrten Olivier Giroud fehlten verletzungsbedingt auch Rafael Leão und Ex-Salzburg-Stürmer Noah Okafor. Camarda rutschte so erstmals überhaupt in den Profi-Kader.