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Große Show, viele Drogen: Renee Zellweger glänzt als...

Heute Redaktion
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Renee Zellweger kann Schauspielen – und wie! Als "Judy" rührt sie nicht nur Hardcore-Garland-Bewunderer, sondern macht auch Ungläubige zu Fans.

Mit zarten 17 wurde Judy Garland als Dorothy in "Der Zauberer von Oz" zum Superstar. Der Ruhm blieb ihr, die Sucht nach Tabletten, mit denen man sie am Set vollstopfte, auch.

Superstar statt Mutter - beides geht nicht

1969, körperlich fertig und wieder einmal pleite, muss der Superstar ihre beiden kleinen Kinder beim Ex-Mann (Rufus Sewell) zurücklassen, um ein Engagement für eine Konzertreihe in einem Dinnerclub in London anzunehmen.

Ihre Stimme ist schon lang nicht mehr, was sie einmal war. Sie ist dauererschöpft, meist schlaflos, allein, am Ende ihrer Kräfte, oft betrunken und fast immer auf Tabletten. Wenn ihre Assistentin (Jessie Buckley) sie an einem schlechten Tag auf die Bühne bekommt, kippt sie fast aus den Latschen. Aber wenn die Garland einen guten Tag hat, bekommen die Zuschauer etwas Magisches zu sehen. Ein großer Star in kleiner, fragiler Verpackung. Eine Diva, die zu Recht zur Legende wurde.

Privat stürzt sich die Sängerin wenige Monate vor ihrem Tod in die fünfte Ehe mit dem jungen Mickey Deans (Finn Wittrock), von dem sie sich die Liebe erhofft, dir ihr ihr ganzes Leben lang verwehrt blieb.

Trailer

So gut war Zellweger noch nie

Renée Zellweger brilliert in der Rolle der Judy. Der Gesichtsausdruck, der berühmt gespitzte Schmollmund, die Einsamkeit. Ihre Gestik und Mimik hat sie ganz genau studiert. Die Darstellerin scheint sich in Judy perfekt hineindenken zu können.

Renée trägt den Film auf zarten Schultern

In den vergangenen Jahren machte die 50-jährige Zellweger mehr mit ihrem operierten Gesicht als mit ihrer schauspielerischen Leistung Schlagzeilen. Darüber war es leicht zu vergessen, welches Talent und Können in ihr schlummern. Ihre Leistungen in "Ich, beide & sie" oder "Bridget Jones" gingen im Gelächter der Zuschauer unter, in "Chicago" stand sie im Schatten von Catherine Zeta-Jones. In "Judy" steht Zellweger ganz allein im Rampenlicht und trägt den Film auf zarten Schultern (Zellweger ist selbst nur 1,63 groß).

Ein wenig weichgespült, auf ganzer Linie herzerwärmend

Die Story von "Judy" orientiert sich an der Theaterproduktion "End of the Rainbow", die unter anderem am West End und am Broadway Erfolge feierte. Die dunkelschwarzen Stellen in Garlands Leben wurden weichgezeichnet, der Film ist dadurch mehr herzerwärmend als brutal realitätsnah. Und sollte die Story leichte Schwächen haben, wo sie sich von "End of the Rainbow" entfernt, so macht Renée Zellweger das im Alleingang wieder wett.

"Judy" läuft ab 2.1.2020 in Österreichs Kinos