Oberösterreich

Joggerin von Hund getötet: "Ein großer Schock für uns"

Eine fürchterliche Tragödie erschütterte am Montag das Mühlviertel. Eine Joggerin wurde von einem Kampfhund angefallen, sie starb noch vor Ort.

Johannes Rausch
Martin Gaisberger, der Bürgermeister von Naarn. Im Hintergrund der Ort des schrecklichen Vorfalls.
Martin Gaisberger, der Bürgermeister von Naarn. Im Hintergrund der Ort des schrecklichen Vorfalls.
"Heute" (Fotomontage)/Mike Wolf

Montagfrüh drehte eine Frau, laut ersten Angaben der Polizei zwischen 20 und 40 Jahre alt, in Naarn im Mühlviertel (Bez. Perg) eine Jogging-Runde. Bei einer abgelegenen beschaulichen Siedlung in Sebern war eine andere Frau mit ihrem Hund, einem American Staffordshire Terrier, unterwegs. Ob der Hund angeleint war, war zunächst noch unklar. 

Hund riss sich los

Was sich dann abspielte, muss einfach nur fürchterlich gewesen sein. Der Hund riss sich los, attackierte die Läuferin. Die Frau wurde dann regelrecht zerfleischt, das Opfer verstarb noch an der Unfallstelle. Die Identität der Frau konnte aufgrund der schweren Verletzungen vorerst nicht geklärt werden. Es wurde von den Behörden eine Obduktion angeordnet.

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    Auf diesem Feldweg im Ortsteil Sebern in Naarn im Mühlviertel kam es zu der Attacke.
    Auf diesem Feldweg im Ortsteil Sebern in Naarn im Mühlviertel kam es zu der Attacke.
    Mike Wolf

    Die Besitzerin des Hundes, die offenbar nicht weit vom Unfallort entfernt wohnt, versuchte noch, den Angriff abzuwehren und den Hund wegzuziehen. Sie wurde dabei ebenfalls schwer verletzt und ins Linzer Kepler Klinikum gebracht. 

    Der Schock vor Ort ist groß. Bürgermeister Martin Gaisberger (ÖVP) sagte Montagnachmittag im Gespräch mit "Heute": "Ich wurde von der Polizei verständigt, es ist ein großer Schock für uns alle". Der Hund sei ordnungsgemäß gemeldet gewesen. "Wir warten derzeit selbst noch auf weitere Informationen", so der Orts-Chef. Und weiter: "Die Anteilnahme gilt der Familie der Verstorbenen".

    "Für uns alle unfassbar"

    "So einen Fall haben wir noch nie gehabt", sagt Gaisberger, als "Heute" ihn im Gemeindeamt in Naarn besucht. "Es ist für uns alle unfassbar." Noch am Montag hat er einen Bescheid ausgestellt, wonach der Besitzerin die Haltung des Tieres untersagt wird und der Hund abgenommen wird. "Der Hund muss weg", erklärt der Ortschef.

    "So einen Fall haben wir noch nie gehabt. Es ist für uns alle unfassbar." Bürgermeister Martin Gaisberger 

    Der Hund wird jetzt so rasch wie möglich laut Bezirkshauptmannschaft Perg von einem Amtsarzt untersucht. Es ist möglich, dass er Tollwut hat, oder dass es körperliche Gründe für die Attacke gibt, beispielsweise einen Gehirntumor. Jedenfalls muss geprüft werden, ob das Tier noch einmal gefährlich werden könnte.

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      Listenhund "Elmo" hat eine Joggerin angegriffen und getötet. Der Vierbeiner wurde eingeschläfert.
      Listenhund "Elmo" hat eine Joggerin angegriffen und getötet. Der Vierbeiner wurde eingeschläfert.
      "Heute" (Fotomontage)

      Dann dürfte der Vierbeiner eingeschläfert werden. Offenbar haben die Hundehalter diesen Wunsch schon selbst geäußert. Bisher soll der Hund jedenfalls nicht auffällig geworden sein.

      Der Fall könnte noch zum Politikum werden. Denn: In OÖ gibt es keine speziellen Auflagen für die Haltung von Kampfhunden. Man muss lediglich einen sechsstündigen Sachkundekurs absolvieren. In anderen Bundesländern gehören American Staffordshire zu den so genannten "Listenhunden", für deren Haltung bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden müssen.

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        Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View