Scheidender US-Präsident

Joe Biden behauptet: "Ich hätte Donald Trump besiegt"

Nach der für Joe Biden desaströsen TV-Debatte gegen Donald Trump zog er sich als Präsidentschaftsbewerber zurück. Ein Fehler?

Joe Biden behauptet: "Ich hätte Donald Trump besiegt"
Donald Trump gegen Joe Biden
"Heute"-Montage: Material via Reuters: Sam Wolfe/Evelyn Hockstein

Donald Trump wird der neue US-Präsident. Bei den US-Wahlen am 5. November 2024 setzte er sich gegen Vizepräsidentin Kamala Harris (Demokraten) durch. Der scheidende US-Präsident Joe Biden geht inzwischen davon aus, dass er als Spitzenkandidat der Demokraten die US-Präsidentschaftswahl gegen den Republikaner Donald Trump gewonnen hätte. "Es ist anmaßend, das zu sagen, aber ich denke ja", sagte Biden auf die entsprechende Frage in einem Interview von "USA Today". Er stütze diese Ansicht auf Umfragen, die er geprüft habe. Meinungsumfragen sahen Biden zu diesem Zeitpunkt allerdings mehrheitlich hinter Trump.

Experten zweifeln an Bidens Aussagen

Auf die Frage, ob er die Kraft gehabt hätte, weitere vier Jahre im Amt zu bleiben, zeigte sich Biden allerdings weniger zuversichtlich. "Ich weiß es nicht", antwortete er. "Wer zum Teufel weiß das schon?"

Biden hatte sich nach einer für ihn desaströsen TV-Debatte mit Trump im Wahlkampf auf Druck seiner Partei aus dem Präsidentschaftsrennen zurückgezogen und seine Vize Kamala Harris als Kandidatin unterstützt. Eine Entscheidung, die Biden heute als Fehler ansehen dürfte. Viele Experten bezweifeln jedoch, dass Biden die Wahl hätte gewinnen können.

"Ich kenne jeden wichtigen Anführer der Welt seit langer Zeit"

Biden sagte weiter: "Ich denke, der einzige Vorteil eines alten Mannes ist, dass ich jeden wichtigen Anführer der Welt seit langer Zeit kenne. So hatte ich auf jeden von ihnen und ihre Interessen eine Perspektive."

Er hoffe, die Geschichte werde zeigen, dass er angetreten sei und einen Plan gehabt habe, wie man die US-Wirtschaft nach der Corona-Pandemie wieder aufbaue und Amerikas Führung in der Welt wiederherstellen könne. "Und ich hoffe, dass sie dokumentiert, dass ich es mit Ehrlichkeit und Integrität getan habe, dass ich gesagt habe, was mir durch den Kopf ging."

Nur Reagan gab weniger Interviews als Biden

Angesprochen auf Dinge, die er in seiner Amtszeit bereue, bedauerte er den langsamen Fortschritt bei großen Infrastrukturprojekten. Zudem sei es ihm nicht gelungen, gegen Falschinformationen, auch von Donald Trump, vorzugehen. Dadurch sei die politische Debatte manipuliert worden.

Biden gab während seiner Amtszeit weniger Interviews und Pressekonferenzen als jeder andere Präsident seit Ronald Reagan (1981-1989). "USA Today" war die einzige Zeitung, die ein persönliches Gespräch mit ihm führen konnte, bevor er am 20. Jänner sein Amt an Trump übergibt.

Donald Trump antwortet nicht

Bei seinem Treffen mit Trump nach dessen Wahlsieg im Weißen Haus habe er den Republikaner aufgefordert, sich nicht wie angekündigt an politischen Gegnern zu rächen, sagte Biden in dem Interview. Trump habe darauf nicht geantwortet.

Biden vs. Trump: "Der alte Mann gegen den Hochstapler"

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    Die erste Debatte zwischen Joe Biden und Donald Trump lief unter neuen Regeln und versprach hitzige Diskussionen – auch um das hohe Alter der beiden. "Heute" hat die besten Bilder des TV-Duells.
    Die erste Debatte zwischen Joe Biden und Donald Trump lief unter neuen Regeln und versprach hitzige Diskussionen – auch um das hohe Alter der beiden. "Heute" hat die besten Bilder des TV-Duells.
    Gerald Herbert / AP / picturedesk.com

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    Auf den Punkt gebracht

    • Joe Biden, der scheidende US-Präsident, behauptet, dass er Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl 2024 besiegt hätte, wenn er als Spitzenkandidat der Demokraten angetreten wäre.
    • Trotz seiner Überzeugung, die auf Umfragen basiert, zweifeln Experten an dieser Aussage, und Biden selbst zeigte Unsicherheit darüber, ob er die Kraft für weitere vier Jahre im Amt gehabt hätte.
    red, 20 Minuten
    Akt.