Oberösterreich

Zuckerkranke Hirsche werden jetzt auf "Diät" gesetzt

Weil sie von vielen Besuchern das falsche Futter bekommen, sind die Pöstlingberg-Hirsche krank. Deshalb werden sie nun auf Diät gesetzt.

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Die Schilder klären die Besucher nun auf.
Die Schilder klären die Besucher nun auf.
Michael Strobl

Übergewicht und dazu erhöhte Zuckerwerte – die Hirsche am Linzer Hausberg, dem Pöstlingberg, sind gesundheitlich angeschlagen. Die sieben Tiere (darunter auch die drei Jungtiere) haben sozusagen klassische Zivilisationskrankheiten.

Der Grund: falsch verstandene Tierliebe. Denn viele Besucher füttern die Hirsche mit dem falschen Futter. Maiskolben, Brot oder Äpfel sind für die Tiere nämlich nicht geeignet. "Das können die Wiederkäuer nicht gut verdauen", so Tierpfleger und Pöstlingberg-Gärtner Simon Pointner zu "Heute".

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    Weil sie falsche gefüttert werden, sind die Hirsche am Pöstlingberg.
    Weil sie falsche gefüttert werden, sind die Hirsche am Pöstlingberg.
    Michael Strobl

    Wobei es vor allem die Menge ist, die das Gift macht. In der Corona-Pandemie hat sich der Pöstlingberg zu einem echten Besucher-Hotspot entwickelt und damit wollen auch immer mehr Menschen die Tiere, die rund um die Grottenbahn leben, füttern. Aber gut gemeint ist eben nicht gut gemacht.

    Füttern eigentlich verboten

    "Und eigentlich ist das Füttern der Tiere ohnedies verboten", so Pointner. Nun versucht man mit Hinweisschildern die Besucher davon abzuhalten, die Hirsche zu füttern.

    Und: Die Tiere werden jetzt sozusagen auf "Diät" gesetzt. "Das ist allerdings bei Wiederkäuern etwas schwierig, weil sie eben keine Allesfresser sind", so Pointner.

     "Ihr Magen ist auf schwer verdauliche Nahrung optimiert. Momentan bekommen sie also nur Grasfutter, damit der Zucker-Überschuss im Körper abgebaut werden kann", erklärt Pointner im Gespräch mit "Heute".

    Leckerli gibt es aber schon

    Aber hie und da gönnt er den Tieren, die eigentlich der Stadt Linz gehören, dann doch etwas Feines. "Als Leckerli bekommen sie Getreide- und stärkefreie Heupellets", so Pointner.

    Aber grundsätzlich hofft er, dass die Besucher Einsicht zeigen und die Hirsche mit "möglichst wenig ungeeignetem Futter" füttern.