Österreich
Jetzt packt "Dancing Star" Biko an
In Niederösterreich sorgt das Hochwasser weiter für Probleme. Da wird jede helfende Hand gebraucht - so wie in Klosterneuburg und Kritzendorf. Deshalb griff auch "Dancing Star" Biko Botowamungu zu Schaufel und Sandsack und unterstützte die Helfer bei den Arbeiten.
In Niederösterreich sorgt das Hochwasser weiter für Probleme. Da wird jede helfende Hand gebraucht - so wie in Klosterneuburg und Kritzendorf. Deshalb griff auch "Dancing Star" Biko Botowamungu zu Schaufel und Sandsack und unterstützte die Helfer bei den Arbeiten.
Klosterneuburg wurde gestern Abend schwer getroffen. Der Niedermarkt ist überflutet, Kritzendorf wurde zur Sackgasse. Doch schnell rückte Verstärkung an: Biko Botowamungu schupfte Sandsäcke. "Ehrensache", sagt er.
In Kritzendorf war am Mittwoch die Lage für 600 Häuser bedrohlich. Die Feuerwehr evakuierte Hunderte Menschen. Für die Einsatzleiter ist die Situation selbst lebensbedrohlich. Sie machen ihrem Ärger Luft: "Seit Tagen warnen wir die Anrainer vor dem Hochwasser. Die meisten sind in ihren Häusern geblieben. Jetzt müssen wir sie unter größter Gefahr bergen", so ein Mitarbeiter der Feuerwehr.
Rekordstand in Korneuburg
8,06 Meter, wie am Mittwochnachmittag, wurden in Korneuburg nie zuvor gemessen, bestätigte der Hydrografische Dienst des Landes. "Wir hoffen, dass der Scheitel erreicht ist", sagte ein Mitarbeiter. In Ybbs hatte die Donau am Dienstagabend mit 9,35 Metern den Scheitel erreicht. Beim August-Hochwasser 2002 waren es 9,48 Meter.
Ebenfalls noch am späten Dienstagabend, um 23.45 Uhr, gab es in Kienstock mit 10,79 Metern den Höchststand. Das waren um 14 Zentimeter weniger als vor knapp elf Jahren. Der bis Mittwoch höchste Wert in Korneuburg, ebenfalls aus dem August 2002, betrug 7,89 Meter.
Bange Stunden in Theiß
Der drei Kilometer lange Erddamm in Theiß nahe Krems, auf 800 Metern völlig durchweicht, war Mittwochabend vorerst stabil. Laut Franz Resperger, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos, wurden 600 Tonnen Schotter aufgebracht, weiters 4.000 Quadratmeter Vlies aufgelegt und mit mehreren Reihen von Sandsäcken beschwert. Die am Nachmittag begonnene Errichtung einer "zweite Verteidigungslinie" dauerte bis in die Nacht.
Auf Anordnung der Bezirkshauptmannschaft wurden am Mittwoch Betonleitwände und Hochwasserschutz-Elemente aus Kunststoff angeliefert. Außerdem seien Evakuierungsmaßnahmen vorbereitet. Etwa zwei Kilometer landeinwärts wurde die "zweite Verteidigungslinie" eingerichtet. Der Landesführungsstab der Feuerwehr sorgte für die Umsetzung.
2.000 Menschen in Gefahr
Die Betonleitwände wurden von neun Groß-Lkw angeliefert und auf einer Länge von drei Kilometern (dem Damm entsprechend) aufgestellt, mit den mit Sand versehenen Kunststoffbehältnissen versehen.
Laut Resperger sind vier Ortschaften gefährdet. Den Bewohnern von Theiß, Altweidling, Schlickendorf und Donaudorf, Katastralgemeinden von Gedersdorf (Bezirk Krems), sei am Mittwoch gegen 3.00 Uhr mitgeteilt worden, sich auf eine Evakuierung vorzubereiten. Es handle sich um mehr als 2.000 Menschen.
Krems unter großem Aufwand geschützt
In Krems selbst wurde der Höhepunkt der Flut in der Nacht auf Mittwoch erreicht. Zusätzlich zu den 150 Kräften der FF Krems standen noch zwei Züge des Katastrophenhilfsdienstes - aus Langenlois und St. Pölten - mit 130 Mann sowie 40 Soldaten aus Mautern im Einsatz. Einige Schwachstellen im Damm seien mit Sandsäcken "geflickt" worden.
Am anderen Ende der Stadt, in Stein, herrschte laut Feuerwehr in der Nacht "gespenstische Ruhe". Zwischen den 12.000 Sandsäcken an der B3, am mobilen Hochwasserschutz "in Bereitschaft ausgerichtet", wagten sich nur vereinzelte Schaulustige auf die Straße.
Bahnhof Hainburg gefährdet
. Probleme gab es auch beim Bahnhof Hainburg (Bezirk Bruck a.d. Leitha): Die örtliche Feuerwehr war mit Sicherungsarbeiten beschäftigt. Laut ÖBB wurde der Verkehr auf der S7 im Abschnitt Wolfsthal - Hainburg-Kulturfabrik am Dienstag gegen 18.00 Uhr eingestellt. Das Hochwasser werde unter das Bahnhofsgebäude gedrückt. Die Feuerwehr setzte bei den Sicherungsarbeiten - um auch die Hainburger Donaulände zu schützen - Schotter, Sand und Vlies ein.
Arbeitslose helfen Opfern
Wie bereits beim Hochwasser des Jahres 2002 werden auch diesmal wieder arbeitslose Landsleute eingeladen, in den betroffenen Gemeinden ihre Arbeitskraft zum Einsatz zu bringen und bei den vor Ort jeweils anstehenden Arbeiten zu helfen. Beschäftigt sind die Arbeitslosen für den entsprechenden Zeitraum beim Verein "Jugend und Arbeit", die Finanzierung läuft über das Land Niederösterreich und das AMS.