Genuss
Jetzt kommt der Veggie-Lachs aus dem 3D-Drucker
Das Wiener Start-up "Legendary Vish" will als erstes Unternehmen in Österreich ein vegetarisches Fisch-Ersatzprodukt auf den Markt bringen.
Weltweit essen die Menschen nicht nur immer mehr Fleisch, sondern auch immer mehr Fisch. Während allerdings pflanzlische Alternativen zu Würstchen, Steak oder Hühnerfilet bereits eine große Rolle spielen, ist Fisch-Ersatz bisher noch Mangelware. Das wollen die drei Unternehmer Robin Simsa, Theresa Rothenbücher und Hakan Gürbüz jetzt mit ihrem Wiener Start-up "Legendary Vish" ändern - mit einem Lachsfilet aus dem 3D-Drucker.
Das Trio will sich nicht etwa auf pflanzlischen Fischersatz in Form von Fischstäbchen oder Laibchen konzentrieren, sondern auf etwas, das tatsächlich schmeckt und aussieht wie ein Lachfilet. "Wir wären der erste Anbieter, der ein vollständig strukturiertes Fischfilet aus pflanzlichem Material anbieten", erklärte Robin Simsa gegenüber Tech & Nature.
Algen für Fischgeschmack
Im gedruckten Lachsfilet stecken, ähnlich wie in bereits erhältlichen vegetarischen oder veganen Burgerpatties, pflanzliche Proteine. Um dem klassischen Meeresgeschmack von Fisch besonders nahe zu kommen, setzen sie auf eine Mischung aus Seealgen und Seegemüse.
Derzeit arbeitet das Team allerdings noch an dem perfekten Rezept und der besten Methode für ihr erstes Produkt. Bis das Filet also auf den Markt kommt, wird es noch einige Zeit dauern: "Wir stehen noch ganz am Anfang und müssen noch viel testen", sagt Simsa.
Einige Inkubator-Programme haben das Potenzial der Idee aber bereits erkannt, auch Gespräche mit verschiedenen Investoren laufen bereits. In eineinhalb bis zwei Jahren will Legendary Vish mit Partner-Restaurants in Europa beginnen, die eigenen Produkte zu vertreiben.
Gesunder Ersatz für verunreinigte Fische
Mit dem gedruckten Veggie-Fisch will das Start-up auch einen Teil für die Umwelt beitragen. Schließlich werden derzeit etwa im Mittelmeer mehr Tiere gefangen als reproduziert werden können. Außerdem würde der CO2-Ausstoß der pflanzlichen Alternative laut eigener Berechnung im Vergleich zu herkömmlicher Fischproduktion um 75 Prozent verringern.
Gleichzeitig würde der Fisch aus dem Drucker auch deshalb eine gesunde Alternative zur konventionellen Massenware darstellen, weil viele Fische aufgrund der Verschmutzung von Gewässern durch Mikroplastik und Schwermetalle verunreinigt werden. "Die meisten Speisefische kommen aus Aquakulturen. Dort leben viele Fische auf sehr engem Raum, wodurch es zu Verunreinigungen durch Exkremente kommt und häufig werden auch Antibiotika eingesetzt", so der Jungunternehmer.